Bezeichnung für eine Gruppe von Metallen, deren Dichte oder Atommasse einen bestimmten Wert übersteigt. Umgangssprachlich gelten Schwermetalle oft als „toxische Substanzen“. Das ist jedoch nicht korrekt, denn zu den lebensnotwendigen Schwermetallen gehören Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän und Zink. Als gefährlich gelten schon ab einer bestimmten Menge Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Quecksilber (Amalgam). Es kommt aber auf die Menge an, denn im menschlichen Körper sind einige als essentielle Spurenelemente erforderlich, so zum Beispiel Chrom zwischen 10 bis 20 mg für die Regulierung des Blutzuckerspiegels und nach neuester Erkenntnis auch Arsen bis 7 mg für verschiedene Stoffwechselprozesse. Die Schwermetalle werden von Pflanzen aus dem Boden aufgenommen und gelangen über die Nahrungskette direkt oder über Tiere zum Menschen und schließlich wieder in den Boden. Da sie nicht oder nur schwer abbaubar sind, gelangen sie aus diesem Kreislauf nie mehr hinaus und landen über die Weintrauben im Wein.
Bestimmte Schwermetalle führen wie schon erwähnt abhängig der Menge zu Vergiftung von Boden, Pflanze, Tier oder Mensch. Sie können im Weinbau durch „Passivmaßnahmen“ wie Düngung mit alkalischen Mitteln im Boden festgelegt und damit unschädlicher gemacht werden. Bei der Weinbereitung werden gegebenenfalls bestimmte Schwermetalle wie zum Beispiel Kupfer oder Eisen aus dem Jungwein entfernt, weil sie eine metallischen Note verursachen können, der bei stärkerer Ausprägung als Weinfehler bewertet wird. Dies erfolgt mit einem speziellen Schönungsverfahren. Bezüglich der maximal zulässigen Mengen im Wein gibt es definierte Grenzwerte; siehe dazu eine Aufstellung unter ADI (Acceptable Daily Intake).
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien