wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Selection

Weinrechtliche Bezeichnung für besondere Weinqualitäten in Deutschland und Österreich, sowie auch in Frankreich - siehe unter Sélection de grains nobles. Siehe auch unter Selektion.

Deutschland

In Deutschland ab Jahrgang 2001 in allen Anbaugebieten eingeführte neue Qualitätsbezeichnung. Das Qualitätskonzept wird vom DWV (Deutscher Weinbauverband), dem DWI (Deutsches Weininstitut), den Gebietsweinwerbungen und allen überregionalen Verbänden getragen. Laut damaligem DWI-Geschäftsführer Armin Göring sollte dies eine wertvolle Entscheidungshilfe für den Weinkauf sein: Der Begriff Selection auf dem Etikett garantiert dem Weinfreund trockene Weine gebietstypischer Rebsorten von exzellenter Qualität. Gemeint sind deutsche Premiumweine, die das trockene Pendant edelsüßer Auslesen darstellen. Diese sollen die Spitzenprodukte eines Weingutes ausgesuchter Weinberge mit behördlich registrierten Parzellen sein. Durch die Bundesländer wurden die typischen und klassischen Rebsorten der Anbaugebiete definiert.

In nahezu allen Bundesländern sind das vor allem Riesling, Weißburgunder (Pinot Blanc) und Spätburgunder (Pinot Noir), aber auch andere Sorten. Bei der vorgeschriebenen Handlese ist der Ertrag auf 60 hl/ha begrenzt. Ein Anreichern des Traubenmostes zwecks Alkoholerhöhung ist zulässig, der natürliche Alkoholgehalt muss bei 12,2% vol liegen. Der Restzuckergehalt der Weine muss unter 9 g/l liegen, lediglich beim säurebetonten Riesling sind bis zu 12 g/l Restzucker möglich. Selectionweine müssen die Qualitätsvorgaben „Eleganz und sortentypischen Aromen“ im Rahmen einer gesonderten sensorischen Prüfung unter Beweis stellen, bevor sie zum 1. September des auf die Lese folgenden Jahres in den Verkauf kommen.

2018 wurde die Bestimmung abgeschafft. Eine von Rheinland-Pfalz vorgenommene Auswertung hatte verdeutlicht, dass die Verwendung der Bezeichnung Selection keine nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung mehr hat. Lediglich sechs Erzeuger verwendeten sie für Weine, die auf 3,65 ha erzeugt wurdenWährend Selection ein national geschützter Begriff bleibt, ist es nach EU-Recht kein für Deutschland geschützter traditioneller Begriff und darf daher künftig in Deutschland (abgesehen von markenrechtlichen Aspekten) wieder frei verwendet werden. Demgegenüber wird das Gütezeichen „Rheinhessen Selection“, das in § 7 der Gebietsverordnung Rheinhessen (Landesrecht) seine Rechtsgrundlage findet, weiterhin gut angenommen.

Österreich

Die Qualitätsbezeichnung Selection darf nur für einen Qualitätswein mit Jahrgangsangabe verwendet werden (für Prädikatsweintypen nicht zulässig). Der Alkoholgehalt muss zumindest 13% vol betragen. Der Wein muss aus empfohlenen Rebsorten mit besten erkennbaren Eigenschaften hinsichtlich sortentypischer Eigenart und Herkunft erzeugt sein. Bei Weißwein darf die Einreichung zur Erlangung der Staatlichen Prüfnummer nicht vor dem 15. März, bei Rotwein nicht vor dem 1. November des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen. Diese Bestimmungen gelten auch für Premium und Reserve.

Die Bezeichnung Grande Selection (nicht jedoch Große Selection) ist bei längerer Reifung zulässig. Die Einreichung bezüglich Staatlichen Prüfnummer darf bei Weißwein nicht vor dem 1. November des auf die Ernte folgenden Jahres, bei Rotwein nicht vor dem 1. Mai des zweiten auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen. Die Bestimmungen gelten auch für Grande Reserve.

Stimmen unserer Mitglieder

Egon Mark

Das Lexikon von wein.plus ist für mich die umfangreichste und beste Informationsquelle über Wein, die es derzeit gibt.

Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

Das größte Weinlexikon der Welt

26.386 Stichwörter · 46.992 Synonyme · 5.323 Übersetzungen · 31.720 Aussprachen · 203.030 Querverweise
gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER