Der Ursprung des heute als „Maison Sichel“ benannten
Bordeaux-Weinhandels-Hauses liegt Mitte des 18. Jahrhunderts. Seit damals beschäftigt sich die weitverzweigte Familie deutschen Ursprungs mit Wein. Im Jahre 1857 gründete der Nachkomme Hermann Sichel (geb. 1791) in
Mainz das Wein- und Spirituosen-Handelshaus H. Sichel und Söhne. Es folgte im Jahre 1883 eine Niederlassung in
Bordeaux, die dort heute zu den renommiertesten Weinhandels-Häusern zählt. Walter Sichel (1906-1989) studierte das Weingeschäft in
Geisenheim, Bordeaux und Spanien und gründete 1927 eine Niederlassung in London und nahm im Jahre 1935 die britische Staatsbürgerschaft an.
Die restlichen Familienmitglieder wurden in alle Welt verstreut. In den 1930er-Jahren wurde von der Firma in Mainz der Markenwein „Blue Nun“ kreiert (Blaue Nonne - das Etikett zieren blaugewandete Nonnen). Dieser Wein hob sich qualitätsmässig vom üblichen
Liebfrauenmilch ab und wurde ab den 1950er-Jahren einer der erfolgreichsten Weine der Welt. Heute werden jährlich über zwei Millionen Kisten weltweit exportiert, davon weit mehr als die Hälfte in die USA. Der Wein wird am Firmen-Hauptsitzort Mainz verschnitten.
Im Jahre 1992 wurde das Handelshaus Edmond Coste in Langon erworben. Nachfolger des im Jahre 1998 verstorbenen Peter Sichel wurde sein Sohn Allan. Drei seiner Brüder teilen sich die Verantwortung für den Export, der vierte namens Benjamin leitet das Familienweingut
Château d’Angludet (Margaux). Das Unternehmen ist Inhaber oder Besitzbeteiligter von mehreren Weingütern wie zum Beispiel
Château Palmer (Margaux) und weiteren in den Bereichen
Corbières und
Graves. Der unter der Appellations-Bezeichnung „Bordeaux“ produzierte Markenwein „Sirius“ wurde 1985 kreiert. Der Rotwein wird aus Merlot und Cabernet Sauvignon mit Anteilen von Petit Verdot und Cabernet Franc verschnitten, der Weißwein aus Sémillon mit etwas Sauvignon Blanc gekeltert.