Die weiße Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Madeleine Angevine x Roter Traminer (Gewürztraminer), was durch im Jahre 2012 veröffentlichte DNA-Analysen bestätigt wurde. Heinz Scheu (der Sohn des Züchters) behauptete später in einem Buch, dass die Sorte aus einer offen abgeblühten Madeleine Angevine entstanden sei. Synonyme sind Alzey 7957, Scheu 7957 und Sieger. Die Kreuzung erfolgte 1929 durch Georg Scheu (1879-1949) an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey-Rheinland-Pfalz. Der Sortenschutz wurde im Jahre 1958 erteilt. Die Sorte war Kreuzungspartner bei den Neuzüchtungen Augusta Luise, Hildegardistraube, Muscabona, Ortega, Rosetta, Sissi, Tamara und Thekla. Die früh reifende Rebe besitzt zuckerreiche, aber säurearme Beeren. Sie erbringt goldgelbe, alkoholreiche Weißweine mit Muskatton. Auf Grund ihrer speziellen, aromatischen Eigenschaften wird sie als sogenannte Bukettsorte bezeichnet. Bestände gibt es in Deutschland (75 ha), Kanada (22 ha) und in der Schweiz (0,1 ha). Im Jahre 2016 wurden 102 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden