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Simon André

Simon André Der gebürtige Franzose André Louis Simon (1877-1970) war einer der einflussreichsten englischen Weinhändler und mit über 100 Büchern einer der fleißigsten Weinautoren. Er lebte ab seinem 17. Lebensjahr in England, blieb aber immer ein französischer Bürger. Der Autor Hugh Johnson nennt ihn den „charismatischen Führer des englischen Weinhandels aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“. Mit 17 wurde er 1994 nach Southampton geschickt, um Englisch zu lernen. Im Jahre 1902 wurde er zum London-Agent für das Champagnerhaus Pommery & Greno bestellt. Er schrieb sein erstes Buch „The History of the Champagne Trade in England“, das in Raten in der Zeitschrift „Wine Trade Review“ veröffentlicht wurde. Im Jahre 1908 gründete er mit Freunden den „Wine Trade Club“, wo organisierte Verkostungen stattfanden und Vorträge über Weinthemen gehalten wurden. Dieser Club gilt als Vorläufer des 45 Jahre später gegründeten Masters of Wine.

Im Oktober 1931 organisierte Simon ein Abendessen zu Ehren von George Saintsbury (1845-1933), Autor des Klassikers „Notes on a Cellar Buch“. Aus dieser Zusammenkunft entwickelte sich der bis heute bestehende „Saintsbury Club“, in dem Simon als erster Schatz- und Kellermeister fungierte. Im Jahre 1933 gründete er die International Wine & Food Society, war deren erster Präsident und Herausgeber der Zeitschrift „Wine and Food“ (Nachfolger wurde Freund Hugh Johnson). Nach dem Ende der Prohibition in den USA 1933 machte Simon 1934 seine erste Reise nach Nordamerika und gründete in New York eine IWFS-Niederlassung. Schon 1932 war die Zusammenarbeit mit Pommery beendet worden. Über den Beruf eines Champagnerhändlers schrieb er: Er muss eher ein guter Mixer als ein Verkäufer sein, darf weder Abstinenzler noch Säufer sein und muss jeden Tag Champagner trinken können, ohne dass er ihn satt bekommt oder süchtig danach wird.

Michael Broadbent bezeichnete Simon als seinen Lieblingsautor und bewunderte die „reine Poesie seines Schreibens“. Robert Parker hingegen zählte nicht zu seinen Fans und entwickelte angeblich seine 100-Punkte-Skala als Reaktion gegen diese Art des Schreibens. Als bestes seiner insgesamt 104 Bücher gilt das im Jahre 1909 fertiggestellte dreibändige Werk „The History of the Wine Trade in England from Roman Times to the End of the 17th Century“. Im Jahre 1919 veröffentlichte er die „Bibliotheca Vinaria“, einen 340-seitigen Bücherkatalog, die er für den „Wine Trade Club“ gesammelt hatte. Simon erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem war Offizier der französischen Ehrenlegion und Inhaber des „Order of the British Empire“. Er meinte, dass ein Mann zu jung sterbe, wenn er einen Wein in seinem Keller hinterlasse. Nach seinem Ableben lagen tatsächlich nur zwei Magnumflaschen Claret in seinem Keller. Am Tag seines 100. Geburtstages versammelten sich 1977 rund 400 Gäste im Savoy, um zu seinem Gedenken den Château Latour 1945 zu trinken, den er für diese Gelegenheit übriggelassen hatte.

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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