Der spanische Agronom und Botaniker Simon de Rojas Clemente y Rubio (1777-1827) gilt als „Vater der spanischen
Ampelographie“. Er studierte zuerst Theologie, Philosophie und arabische Sprachen und wandte sich erst dann den Naturwissenschaften zu. Auf mehreren ausgedehnten Reisen durch Frankreich, England und Spanien sammelte er Proben von Wild-und Kulturpflanzen, beobachtete landwirtschaftlicher Praktiken und untersuchte Bodeneigenschaften, Mikroklima und die Anpassung der Pflanzen an ihre Umwelt. Im Jahre 1807 veröffentlichte er das Buch „Variedades de la Vid Común que en Andalucía Vegetan“ mit den andalusischen
Rebsorten seiner Zeit. Er begründete damit in Spanien die wissenschaftliche Disziplin der Ampelographie. Sein Plan, in den Botanischen Gärten von
Sanlúcar de Barrameda eine lebende Sammlung spanische Rebsorten anzulegen wurde durch politische Umstände auf Grund der Napoleonischen Kriege verhindert.
In der Folge wurde er zum Bibliothekar der Königlichen Botanischen Gärten von Madrid ernannt. Nach den Kriegen führte er viele wissenschaftliche und humanitäre Projekte durch. Unter anderem veröffentlichte er Dokumentationen über Weinbau, spanische Weinreben und wichtigsten Weine sowie über Baumwoll- und Weizenanbau. Weiters gründete er auch eine Amateur-Theatergruppe, in der er selbst spielte und war kurze Zeit als liberal orientierter Abgeordneter in der Politik tätig. In seinen letzten Lebensjahren sammelte er Daten für sein Werk „Historia Natural de Titaguas“, vervollständigte seine Sammlung von Pflanzen, Insekten und ausgestopften Tieren und begann ein Studium über Bienenzucht.