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Singani

Ein hochprozentiger Weinbrand aus Bolivien, der als Nationalgetränk gilt. Er wurde bereits im 16. Jahrhundert von Augustiner-Mönchen produziert, die mit den Conquistadores in das Land kamen. Diese pflanzten die Sorte Muscat d’Alexandrie an, die in den hochgelegenen Weingärten in 2.600 Meter Seehöhe zu hoher Süße reift und dafür besonders geeignet ist. Beim traditionellen Verfahren wurden bäuerliche Destillations-Anlagen aus mit frischem Lehm verschlossenen Tonkrügen und Kühlrohren aus Schilf verwendet. Singani ist seit 1992 eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung mit definierten geographischen Grenzen. Das gilt für das Zentraltal des Departamento Tarija an der Grenze zu Argentinien und Paraguay, die Täler der Provinzen Nord- und Süd-Cinti und Tomina im Departamento Chuquisaca, Sahapaqui, Luribay und den Provinzen Loayza und Murillo im Departamento La Paz, die Täler von Turuchipa (Municipio Ckochas), Cotagaita, Vicchoca (Kanton Cotagaita), Tumusla, Poco Poco und Tirquibuco (Municipio Betanzos) und Oroncota (Municipio Puna) im Departamento Potosi. 

Sigani - Destillationsapparat und Flaschender Marke Casa Real

Nach dem Pressen wird der Traubenmost ohne Maische zwischen 5 und 21 Tagen in Edelstahltanks vergoren. Die Destillation erfolgt in Alambic (zwiebelförmige Gefäße) in einem, zwei oder drei Durchgängen auf 71°. Mit Anden-Quellwasser wird er auf Trinkstärke herabgesetzt und reift einige Monate in Edelstahltanks oder auch in Holzfässern, bevor er in Flaschen abgefüllt wird. Der Singani wird in bis zu vier Qualitätsstufen angeboten: die günstigste Variante für Mixgetränke (zumeist blauer Farbcode), die mittlere Qualität (rot), die gehobene Qualität (schwarz) und gegebenenfalls Sonderabfüllungen der höchsten Qualität. Er ähnelt dem Pisco aus Chile bzw. Peru, ist aber aromatischer als dieser. Singani ist Bestandteil vieler traditioneller, bolivianischer Cocktails wie zum Beispiel dem Chuflay und dem Yungueñito. Siehe auch unter Spirituosen.

Bild links: Von Dieter Jungblut - selbst fotografiert, Bild-frei, Link 
Bild rechts: Von Cody H. - originally posted to Flickr as Singani!, CC BY 2.0, Link

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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