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Söhnlein

Das deutsche Sekthaus in Schlierstein am Rhein wurde von Johann Jacob Söhnlein (1827-1912) im Jahre 1864 unter dem Namen „Rheingauer Schaumweinfabrik“ gegründet. Im Jahre 1868 erhält der aus Grundweinen des Weingutes Schloss Johannisberg hergestellte Sekt den Namen „Rheingold“. Dieser erreichte einen ungeheuren Bekanntheitsgrad und wurde ein wichtiger Werbeträger als Taufsekt für die neue kaiserliche Marine und für die Musik Richard Wagners sowie als Spitzenmarke für die Nobel-Gastronomie der internationalen Schifffahrtslinien populär. Nach einer Verfügung von Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) durften die Kriegsschiffe der deutschen Marine ihre Schiffstaufe nur mit Söhnleinsekt erhalten. Als im Jahre 1876 die Bayreuther Festspiele mit dem vierteiligen Opernzyklus „Ring der Nibelungen“ eröffnet wurden, verlieh Richard Wagner (1813-1883) dem Söhnlein-Sekt die Weihe als Rheingold. Der Name wurde damals als erste Sektmarke überhaupt amtlich geschützt.

Söhnlein hatte früh erkannt, dass sich die qualitativ hochwertigen Rieslingweine vom Schloss Johannisberg mit ihrem hohen Säuregehalt besonders gut zur Versektung eigneten. Deshalb wurde 1876 ein Vertrag zwischen der Fürst von Metternich-Winneburg’schen Domäne Schloss Johannisberg und Söhnlein über ein Vorkaufsrecht für die Weine abgeschlossen. Im Jahre 1878 gewann Söhnlein mit einem Riesling-Sekt die Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris. Der Name Metternich schien aber vorerst auf dem Etikett nicht auf. Erst im Jahre 1934 wurde dann ein weiterer Vertrag über die exklusive Verwendung des Schloss-Johannisberg-Weinetiketts sowie der Halsschleife mit dem Wappen des Fürstlichen Hauses abgeschlossen. Aber erst 1971 wurde dieser Sekt als eigene Premiummarke etabliert. Das Etikett trägt das Portrait von Clemens Wenzel Fürst von Metternich-Winneburg (1773-1859). Heute werden vier Fürst-von-Metternich-Sekte mit verschiedenfarbigen Halsetiketten produziert. Dies sind „Trocken“ mit 24 g/l, „Extra Trocken“ mit 18 g/l, „Brut“ mit 12 g/l und „Rose“ mit 22 g/l Dosage.

Nach dem Tode des Gründers 1912 übernahm dessen jüngster Sohn Friedrich Wilhelm Söhnlein (1860-1948) die Führung. Der Firmenname wurde 1922 auf „Söhnlein Rheingold AG“ geändert. Im Jahre 1933 wurde die Sektkellerei „Schloss Rheinberg“ übernommen, die bis heute als eigene Marke produziert wird. Schließlich wurde 1958 die Sektkellerei „Söhnlein Rheingold“ vom Bielefelder Unternehmer Rudolf August Oetker (1916-2007) übernommen. Eine weitere Expansion folgt 1961 mit dem Kauf der Sektkellerei Lutter & Wegner. Im Jahre 1964 wurde die Konsummarke „Söhnlein Brillant“ eingeführt, von der inzwischen über eine Milliarde 0,75-l-Flaschen abgesetzt wurden. Weitere Marken Söhnlein Brillant sind Rot, Alkoholfrei, Rosé und Rosé Alkoholfrei. Schließlich kam es im Jahre 1987 zu einer Fusion der langjährigen Wettbewerber Söhnlein und Henkell. Das Unternehmen firmierte bis Ende 2008 unter dem Namen „Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG“ und seit Anfang 2009 als „Henkell & Co. Sektkellerei KG“. Das Unternehmen mit allen Marken gehört zur großen Oetker-Gruppe.

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Domäne Wachau (Wachau)

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