Die Bezeichnung ist vom altfranzösischen Wort „somme“ (Amtspflicht) abgeleitet. Ursprünglich waren Sommeliers in Klöstern für Geschirr, Tischwäsche, Brot und Wein verantwortlich. Der Beruf des Sommeliers ging aus dem mittelalterlichen Amt des Mundschenks hervor. Heute ist Sommelier die Bezeichnung für einen Weinkellner in der gehobenen Gastronomie. In einem Restaurant mit gut bestücktem Weinkeller ist er für den Einkauf, die Lagerung und die Pflege der Weine, sowie für die Beratung der Gäste zuständig. In Spitzengastronomie-Betrieben gibt es in der Regel umfangreiche Weinkarten. Diese richtig zu „lesen“ und den zum Essen passenden Wein auszuwählen, erfordert gute Kenntnisse. Deshalb vertraut man sich am besten dem Sommelier des Hauses an. Besondere Kenntnisse sind bezüglich „Harmonie von Wein und Speisen“ erforderlich. Im Bild wird ein 5-teiliges Sommelierset gezeigt. Es besteht aus einem dreiteiligen Kellnermesser (mit Korkenzieher, Kapselheber und Folienmesser), Flaschenausgießer, Weinthermometer, Tropfenfänger (Ring) und Flaschenverschluss.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Sommelier kann unter anderem bei der European School for Sommeliers (mit Niederlassungen in vielen Städten/Ländern), an der IHK Akademie München und Oberbayern, bei der Deutschen Wein- und Sommelierschule oder beim International Wine Institute erfolgen. Die staatliche Anerkennung erhält man durch eine erfolgreich absolvierte Prüfung zum Sommelier IHK (Industrie- und Handelskammer). Die Qualifikation und Ausbildung ist ähnlich der eines Weinfachberaters. Die Sommeliers sind in verschiedenen Verbänden organisiert. Dazu zählen unter anderem der im Jahre 1969 gegründete Verein Association de la Sommellerie Internationale (ASI), sowie Worldwide Sommelier Association (WSA). Eine noch umfassendere Verantwortung in einem Restaurant bzw. einem Speiselokal obliegt dem Maître (Maître de Salle).
Master Sommelier (MS)
Als schwierigste Ausbildung zum Sommelier mit sehr strengen Prüfungen gilt jene der Vereinigung „Court of Master Sommeliers“. Sie wurde 1977 in London als internationales Prüfungsgremium für Sommeliers gegründet, um Qualitätsstandards für den Getränkeservice in Hotels und Restaurants zu fördern; insbesondere bei der Kombination von Wein und Speisen. Die Initiative dafür erfolgte aus dem Kreis des 1955 ebenfalls in London gegründeten „Institute of Masters of Wine“ (IMW). Die Zielgruppe sind in Restaurants, Weinbars, Weinshops oder im Weinhandel tätige Sommeliers mit einer Berufserfahrung von mindestens vier Jahren. Nach entsprechenden Seminaren müssen dreiteilige Prüfungen in Theorie, Service und Blindverkostung bestanden werden. Die Erfolgsquote ist extrem gering; nur 4 von 100 Prüflingen schaffen es. Die Buchstaben „MS“ (Master Sommelier) dürfen zum Namen hinzugefügt werden, um sie im beruflichen Umgang zu verwenden. Sie sind gesetzlich und markenrechtlich geschützt. Mittlerweile werden Kurse regelmäßig in ganz Europa, Ozeanien, Asien und Amerika durchgeführt. Mit Stand Mitte 2023 gibt es weltweit 271 MS-Mitglieder. Die Filmdokumentationsreihe „SOMM 1 bis 4“ zeigt unter anderem die aufwändige Ausbildung von vier Kandidaten zum „Master Sommelier“ und die damit verbundenen familären Auswirkungen.
weiterführende Informationen
Siehe zum Themenkomplex auch andere Funktionen und Berufe unter Weinbauausbildung sowie Brauchtum im Weinbau.
Sommelier-Set: von Norbert F. J. Tischelmayer
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