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Spaliererziehung

spalliera, palmetta (I)
espalier (ES)
espalier (F)
espalier (GB)
leiboom (N)

Allgemeine Bezeichnung für das weltweit häufigste und auch älteste Erziehungssystem für Keltertrauben. Es wurde schon in der Antike von den Römern verwendet. Im Gartenbau findet es für vieler Obstarten Anwendung. Für Zierreben oder Tafeltrauben erfolgt die Erziehung für dekorative Zwecke häufig an einer Wand entweder frei rankend oder mittels Rankhilfen wie Holzrahmen oder Gitter. Bei im Weinberg kultivierten Keltertrauben werden die Triebe mittels Stützsystemen in unzähligen Varianten in der gewünschten Form befestigt bzw. geführt. Bei diesem System wird eine vertikale, das heißt senkrechte Laubwand (Spalier) mit Hilfe mehrere Drähte formiert. Man kann aber auch das waagrechte Überkopfsystem Pergola als Spalier bezeichnen. Die Laubwand hat eine Dicke von etwa 20 bis 30 cm. Als Faustformel gilt, dass je Laufmeter maximal 15 Triebe formiert werden, um Verdichtungen zu vermeiden. Es gibt eine niedere Spaliererziehung oder nach dem Erfinder Jules Guyot (1807-1872) auch als Guyot-Erziehung benannte (siehe im Detail dort) sowie eine normale Spaliererziehung.

Drahtrahmen-Unterstützungsgerüst

normale Spaliererziehung

Die normale Spalierziehung ist unter verschiedensten Bezeichnungen bekannt, das sind unter anderem Normalerziehung, Einheitsnormalerziehung, Standardspalier oder auch einfach als Spalier, Palmetta in Italien sowie VSP oder VSP Trellis (Vertical Shoot Positioning) in Australien und Neuseeland und auch andere. Die Triebe werden senkrecht in Spanndrähte geheftet (gesteckt, gebunden bzw. formiert). Durch diese Formierung entsteht ein heckenartiges Aussehen. Diese kann abhängig von der jeweiligen Spaliervariante und weiteren Kriterien eine Breite von bis zu 2,5 Meter ergeben.

Pendelbogen

Spalier-Systeme

In der Regel werden Stämmchen von 70–90 cm erzogen und auf diesen werden in der Reihenrichtung ein oder zwei Flachbögen (Strecker), Halbbögen oder Pendelbögen angeschnitten. Diese Triebe werden auf Spanndrähtent befestigt. Beim Halb- und Pendelbogen wird der Trieb über einen zusätzlichen Biegedraht befestigt (siehe dazu unter Bogen). Die Anzahl der horizontal geführten Drähte ist von der Variante der Erziehungsform, Rebschnitt, der Rebsorte (Wüchsigkeit) und dem gewünschten Ertrag abhängig. Weitere Systeme gibt es auf Grund besonderer Bodenformationen oder klimatischer Verhältnisse. Die Varianten:

weiterführende Informationen

Siehe komplette Aufstellungen unter Erziehungsform (Systeme) und Weingartenpflege (Tätigkeiten).

Drahtrahmen: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link 
Pendelbogen: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Stimmen unserer Mitglieder

Hans-Georg Schwarz

Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.

Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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