Der deutsche Weinbaufachmann und evangelische Pfarrer Balthasar Sprenger (1724-1791) studierte Religion und Philosophie in Tübingen (Baden-Württemberg) und promovierte 1744 zum Magister. Nach wissenschaftlichen Studienreisen durch Deutschland, Holland, England und Frankreich war er 1753 bis 1756 Diakon in Göppingen und übte danach zahlreiche kirchliche und politische Funktionen aus. Sprenger war Mitglied der Akademien in Bern, Göttingen, Jena und Zürich, sowie der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher. Durch zahlreiche Versuche und Veröffentlichungen hat er den positiven Aufbruch von Landwirtschaft und Weinbau in Württemberg und darüber hinaus ganz Deutschland stark beeinflusst. In Stuttgart und Eilfingerbronn betrieb er Rebenzüchtung und experimentierte ab dem Jahre 1764 mit Schaumwein auf deutschem Boden.
Sprengers theoretische Überlegungen waren wissenschaftlich begründet und durch praktische Versuche abgesichert. Die wichtigsten seiner zahlreichen Werke sind eine dreibändige Abhandlung des Weinbaus (im Bild der Band 1), Anweisungen zur gründlichen und dauerhaften Verbesserung der Weine, Einleitungen in die neuere Bienenzucht und ökonomische Beiträge zur Landwirtschaft. In der Ampelographie leistete er einen wichtigen Beitrag zu Bestimmung von Rebsorten. Unter anderem erwähnt er 1766 einen „Grünen Muskateller“, der nach seiner Beschreibung eine gewisse Ähnlichkeit mit der Sorte Grüner Veltliner aufweist. Siehe Aufstellungen bedeutender Autoren unter Literatur sowie Weinbaupersönlichkeiten.
Porträt: von Johann Friedrich Schleuen, Gemeinfrei, Link
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach