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Springwurmwickler

Das zur Wickler-Famile der Schmetterlinge zählende Insekt (Sparganothis pilleriana) ist in ganz Europa weit verbreitet und trat gegen Ende der 1990er-Jahre in Deutschland wieder vermehrt auf. Der Schädling kommt an mehr als 100 Pflanzen vor und bevorzugt in Weinbaugebieten Rebstöcke. Der Springwurm überwintert als rund 1,5 Millimeter langes, grünliches Räupchen mit schwarzem Kopf in einem Gespinst vorzugsweise in Rindenritzen des Stämmchens. Im Frühjahr wandern die Raupen auf die Triebe, bohren die schwellenden Knospen an und höhlen sie aus. Im Nahbereich der kleinen Einbohrstelle finden sich als Charakteristikum dunkle Kotreste. Nach dem Austrieb werden von den inzwischen grauen bis schmutziggrünen Raupen die Blätter befallen und angefressen und deshalb auch als Laubwurm bezeichnet. Auch Blattstiele, Gescheine und junge Triebe werden befallen.

Springwurmwickler - Raupe, Falter, Fraßschäden

Nachdem eine Größe von etwa einem Zentimeter erreicht ist, beginnen die Raupen die befressenen Blätter zusammen zu spinnen. In deren Inneren werden sie bis zu vier Zentimeter lang und verlassen bei Störung durch schlängelnde Bewegung rasch das Gespinst (daher Springwurm). Nach etwa 50 Tagen findet Ende Juni die Verpuppung statt. Der Hauptflug des geschlüpften Schmetterlings erstreckt sich bis fünf Wochen lang in der Nacht. Nach der Begattung legen die Weibchen an der Blattoberseite Eier-Pakete (mit je hunderten von Eiern) dachziegelartig übereinander. Nach 10 bis 20 Tagen schlüpfen die kleinen Raupen, fressen jedoch nicht, sondern seilen sich zur Überwinterung an den Stamm ab. Die Bekämpfung erfolgt durch Insektizide oder auf biologische Art zur Hauptflugzeit durch die Verwirrmethode (Pheromon-Falle), oder auch durch das Boden-Bakterium Bacillus thuringiensis. Siehe auch eine Aufstellung aller Schädlinge und Krankheiten unter Rebstock-Feinde.

© P. P. Kohlhaas / AGES Wien

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Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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