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St. Laurent

Die rote Rebsorte stammt wahrscheinlich aus Österreich. Es gibt rund 40 Synonyme, die wichtigsten alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Saint Laurent, Schwarze Lorenztraube, Schwarzer (Deutschland); Saint Laurent (Frankreich); Blauer St. Laurent, Laurenzitraube, Saint Laurent, Saint-Lorentz, Sankt Laurent (Österreich); Svätovavrinecké (Slowakei); Lovricanka, Lovrijenac, Sentlovrenka (Slowenien); Svatovavřinecké, Vavrinak, Vavřinecké (Tschechien). Der Ort St. Laurent im Médoc hat aber mit der Rebe keinen Zusammenhang, wie es schon der Ampelograph Victor Vermorel (1848-1927) vermutet hat. Wahrscheinlich war auch keine der anderen Orte namens St. Laurent oder ähnlich der Namensgeber. Vielmehr leitet sich St. Laurent vermutlich vom Heiligen Laurentius und dessen Gedenktag 10. August ab und bezieht sich auf den Reifebeginn.

Die Baumschule der Gebrüder Baumann im elsässischen Bollwiller führte die Sorte Anfang des 19. Jahrhunderts aus Österreich im französischen Elsass ein. Der deutsche Weinbaupionier Johann Philipp Bronner (1792-1864) brachte sie aus Frankreich Mitte des 19. Jahrhunderts nach Deutschland. Aus diesem Grund wird als möglicher Ursprung in einigen Quellen auch das Elsass genannt. Gemäß von Dr. Ferdinand Regner (Klosterneuburg, Niederösterreich) erfolgten DNA-Analysen handelt sich wahrscheinlich um einen Nachkommen von Pinot oder einer Pinot-ähnlichen Sorte. Vom Schweizer Biologen Dr. José Vouillamoz wird dies aber bezweifelt, der meint, es könnte sich um die eigenständige Pinot Saint-Laurent handeln. Die Rebe war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen André, Ariana, Baron, Cabernet Carbon, Laurot, Neronet, Prior, Rondo und Zweigelt.

St. Laurent - Weintraube und Blatt

Die nicht allzu spät reifende, etwas ertragsunsichere Rebe ist widerstandsfähig gegen winterlichen Frost, aber anfällig für Verrieseln, Botrytis und Falscher Mehltau. Sie erbringt tiefdunkle, samtige Rotweine mit mittlerem Tanningehalt und Weichselaroma, sowie bei entsprechendem Ausbau gutem Alterungspotential. In Deutschland belegt sie insgesamt 732 Hektar hauptsächlich in den Anbaugebieten Pfalz und Rheinhessen. In Österreich ist sie in allen Anbaugebieten auf  insgesamt 732 Hektar vertreten. Weitere Anbauflächen gibt es in Kanada (0,2 ha), Luxemburg (4 ha), Neuseeland (1 ha),  Schweiz (2 ha), Slowakei (717 ha), Slowenien (6 ha), Tschechien (1.183 ha) und Ungarn (1 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 3.271 Hektar Rebfläche ausgewiesen. Die Sorte liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 140 (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Sigi Hiss

Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.

Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen

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