Der Vogel (Sturnus vulgaris) zählt zu den häufigsten der Welt. Er hat eine Körperlänge von 19 bis 22 Zentimeter, einen kurzen Schwanz und einen langen, scharfen Schnabel. Die Körperfedern sind schwärzlich mit metallisch grünem oder purpurnem Glanz mit weißen bis beigen Spitzen. Der Körper erscheint dadurch hell gepunktet. Der Star lebt von Insekten und Würmern, weshalb er im Frühjahr und Sommer zu den Nützlingen im Weinbau zählt, aber auch von Früchten, Samen und Keimlingen. Er zählt deshalb zur Reifezeit der Weintrauben zu den gefährlichsten Schadvögeln im Weinbau überhaupt, weil er (im Gegensatz zu den Drosseln) in riesigen Schwärmen auftreten kann, die einen beträchtlichen Ernteverlust bzw. Wildschäden verursachen können.
Im Herbst sammeln sich die Stare zum Flug in den Süden und befallen die Weingärten, die im Extremfall innerhalb kurzer Zeit leergefressen werden können. Eine chemische Bekämpfung oder das Töten der Tiere ist verboten. Deshalb werden über die Reben gespannte Netze, sich im Wind drehende und reflektierende Schreckbänder, Vogelscheuchen, Lichtpyramiden, Flugdrachen, sowie akustische Vorrichtungen wie Schreckschussapparate oder CD’s mit zum Beispiel Todesschreien von Vögeln verwendet. Wirksam, aber personalaufwändig sind Hüter, die durch die Weingärten patrouillieren. Es werden auch „Starfighter“ (Flugzeuge) eingesetzt. Siehe eine komplette Aufstellung aller Rebstockschädlinge und Krankheiten unter Rebstock-Feinde.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach