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Ste. Michelle Wine Estates

US-Weinmulti im Bundesstaat Washington mit Hauptsitz in Woodinville (King County) iom Stil eines französischen Château. Es besteht ein umfangreicher Weinguts- und Weinbergsbesitz in den drei US-Staaten Kalifornien, Oregon und Washington. Der Ursprung des Unternehmens liegt nach der Prohibition im Jahre 1934, als der Vorgänger des heutigen „Château Ste. Michelle“ unter dem Namen „National Wine Company“ gegründet wurde. 1954 erfolgte eine Fusion mit der „Pomerelle Wine Company“ und Umbenennung auf „American Wine Growers“. Hauptsächlich wurden gespritete Süßweine produziert. Ab 1967 war der berühmte Önologe André Tchelistcheff (1901-1994) als Berater tätig. Er führte europäische Sorten ein und kreierte die Premiumweinlinie „Ste. Michelle“, die dann dem Weingut und Unternehmen den späteren Namen gab.

Das im Jahre 1970 auf „Ste Michelle Vintners“ umbenannte Unternehmen wurde drei Jahre später an eine Investorengruppe verkauft und und im Jahre 1974 von der Firma UST (U.S. Smokeless Tobacco Company) übernommen. Diese wiederum wurde Anfang des Jahres 2009 vom riesigen US-Tabak-Multi „Altria Group“, vormalig „Philip Morris Companies“ (mit führender Marke „Marlboro“) einverleibt. Auf dem Gelände befindet sich ein Amphitheater, wo Freiluftkonzerte mit namhaften Künstlern wie Gypsy Kings, Tony Bennett oder BB King veranstaltet werden. Im Jahre 2004 wurde das Unternehmen auf den Namen „Ste. Michelle Wine Estates“ (SMWE) umbenannt, um historischem Hintergrund und Firmenphilosophie klaren Ausdruck zu verleihen. Schließlich wurde es 2021 um $ 1,2 Milliarden an die Beteiligungsfirma Sycamore Partners verkauft.

Château Ste Michelle - Gebäude

Das „Château Ste. Michelle“ ist das größte und älteste Weingut Washingtons und stellt auch das Flaggschiff des Unternehmens „Ste. Michelle Wine Estates“ dar. Die Rebflächen in Washington umfassen insgesamt 1.400 Hektar. Davon machen die Weinberge Canoe Ridge und Cold Creek im Columbia Valley rund 500 Hektar aus. Dort werden Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Chenin Blanc, Gewurztraminer, Malbec, Merlot, Petit Verdot, Pinot Noir, Riesling, Sauvignon Blanc, Sémillon, Syrah, Touriga und Viognier hauptsächlich zu Varietals (Rebsortenweinen) verarbeitet. Die große Palette an Weinen wird in den Gruppen Tiers, Vineyards und Varietals vermarktet. Außerdem werden auch Late Harvest (Spätlesen) und Icewines (Eisweine) gekeltert. Die neue Kellerei Columbia Crest bei Paterson am Columbia River wurde im Jahre 1983 in Betrieb genommen.

Alle Weingüter und Kellereien wurden dann im Jahre 1984 unter der Dachgesellschaft „Stimson Lane Vineyards and Estates“ zusammengefasst. In der Folge wurden einige Weingüter im kalifornischen Napa Valley übernommen und das Produktportfolio auf den heutigen Umfang ausgebaut. Das sind unter anderem die Weinberge und Weingüter bzw. Weinmarken 14 Hands, Col Solare (2005), Columbia Crest (1983), Château Ste. Michelle für Weine, Domaine Ste. Michelle für Schaumwein (1996), Red Diamond (2005), Snoqualmie (2002), Northstar (2002) und Spring Valley (2005) in Washington, Erath (2006) in Oregon, sowie Big Ranch Vineyard, Conn Creek (1986), Hawk Crest, Herrick Vineyard, Stag’s Leap Wine Cellars (2007) und Villa Mt. Eden (1986) im Napa Valley in Kalifornien. Außerdem gibt es noch mehrere Partnerschaften mit Weinfirmen und Weingütern.

1995 wurde eine Partnerschaft mit der italienischen Weinbaulegende Marchese Piero Antinori eingegangen und die Rotwein-Cuvée „Col Solare“ (dt. „Leuchtender Berg“) kreiert. Seit dem Jahre 2005 wird der Wein auf einem eigenen gleichnamigen Weingut produziert. Auf 30 Hektar Rebfläche werden im Weinberg Heaven Hills die Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot, Malbec, Cabernet Franc und Syrah angebaut. Exklusive Vertriebsrechte in den USA gibt es für die Produkte der Antinori-Weingüter Antica Napa Valley (Kalifornien), Haras (Chile), La Braccesca (Toskana), Montenisa (Lombardei), Santa Cristina (Toskana) und Tormaresca (Apulien). Im Jahre 1999 wurde in einem Joint Venture mit dem bekannten deutschen Winzer Ernst Loosen vom Mosel-Weingut Dr. Loosen der Riesling „Eroica“ kreiert, der zu den höchst prämierten Rieslingen in den USA zählt. Siehe eine Aufstellung weiterer Weinmultis unter dem Stichwort größte Weinfirmen der Welt.

Bild: By FloweringHearth at English Wikipedia, CC BY 2.5, Link

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Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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