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Steinberg

Beliebte Einzellagen-Bezeichnung in Deutschland, die sich zumeist auf den Bodentyp bezieht.

Durbach - Baden (Ortenau)

Der nach Westnordwesten bis Südsüdwesten ausgerichtete Weinberg mit 20 bis 60% Hangneigung umfasst knapp acht Hektar Rebfläche auf Granitverwitterungsboden. Auf Grund der Steilheit wereden die Arbeiten überwiegend per Hand erledigt. Hier werden hauptsächlich die Sorten Klingelberger (ein spezieller Klon des Riesling) und Muskateller kultiviert. Anteile an der Lage haben zum Beispiel Mitglieder der Durbacher Winzergenossenschaft sowie das Weingut Huber Alfred.

Steinberg - Einzellage in Durbach (Baden)

Hattenheim-Steinberg - Rheingau

Seit dem Jahre 1971 ist Steinberg Ortsteil im Sinne des Weingesetzes, daher erfolgt keine zusätzliche Nennung des Ortsnamens Hattenheim, sondern auf dem Flaschenetikett scheint nur „Steinberger“ auf. Der Steinberg ist die vielleicht berühmteste Lage Deutschlands und war schon der Lieblingsweinberg der Zisterzienser des Klosters Eberbach. Der Steinberg wurde bereits im Jahre 1211 im Güterverzeichnis „Oculus Memorie“ aufgeführt und war zu dieser Zeit schon mit Steinmauern umfriedet. Damals handelte es sich wahrscheinlich nur um den oberen, steilen und steinigen Teil der heutigen Lage. Die 3,8 Kilometer lange und drei bis fünf Meter hohe Mauer ist mit einer Schieferbedachung versehen. Sie umfasst den gesamten Weinberg und wurde zum Großteil im Jahre 1766 unter dem Abt Adolph II. Werner von Salmünster (1750-1795) errichtet. Ursprünglich sollte sie im Herbst Traubendiebe abwehren, schützt aber gleichzeitig gegen einsickernde Kaltluft, was dem Weinberg eine klimatische Sonderstellung verleiht. Im Jahre 1836 erfolgte eine Erweiterung um den „kleinen Steinberg“.

Steinberg - Einzellage in Hattenheim-Steinberg (Rheingau)

Die nach Süden und Südwesten ausgerichteten Weinberge in 133 bis 235 Meter Seehöhe mit 15 bis 35% Hangneigung umfassen 37 Hektar Rebfläche. Die mittel- bis tiefgründigen Böden bestehen aus sandigem bis tonigem Lehm, mit im oberen Teil steinig-grusigem Schiefer. Sie besitzen ein hohes Wasserspeicherungs-Vermögen. Hier wird zu 95% die Sorte Riesling kultiviert. Die Lage ist in zwei Subbereiche mit unterschiedlichem Kleinklima gegliedert. Der erste ist das Zehnstück im mittleren Hang, wo die besten trockenen Rieslinge wachsen. Die zweite ist eine Spalieranlage entlang der Innenseite der Mauer, von der die Wärme rückgestrahlt wird. Die hier gekelterten Weine werden am Etikett auch als „Steinberger Mauerwein“ deklariert. Bei der Auktion (Versteigerung) im Jahre 2002 im Kloster Eberbach erzielte eine Steinberger Riesling Trockenbeerenauslese Cabinet Jahrgang 1937 mit € 5.150 den Höchst-Preis. Die Lage ist im Alleinbesitz der Hessischen Staatsweingüter.

Niederhausen - Nahe

Der nach Süd bis Südost ausgerichtete Weinberg in 145 bis 230 Meter Seehöhe mit 25 bis 55% Hangneigung umfasst acht Hektar Rebfläche. Der Name leitet sich vom sehr harten Gestein ab. Die extrem kargen Böden bestehen aus skelettreichem, gelblichweißem Porphyrit mit geringer Lössauflage. Hier wird hauptsächlich die Sorte Riesling kultiviert. Einen Anteil an der Lage hat zum Beispiel Gut Hermannsberg.

 

Steinberg - Einzellage in Niederhausen (Nahe)

Weitere Gemeinden

Weitere Einzellagen mit diesem Namen gibt es in den Gemeinden bzw. Anbaugebieten Bad Dürkheim (Pfalz), Bad Kreuznach (Nahe), Beilstein (Württemberg), Bollschweil (Baden), Dalheim (Rheinhessen), Gröst (Saale-Unstrut), Guntersblum (Rheinhessen), Michelbach (Franken), Partenheim und Wackerheim (Rheinhessen).

Durbach: © Durbacher Winzergenossenschaft 
Hattenheim: © klickrhein, Frank Förster / Rheingau 
Niederhausen: © Gut Hermannsberg

Stimmen unserer Mitglieder

Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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