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Steiner Rudolf

Der österreichische Schriftsteller, Theosoph und Reformpädagoge Dr. phil. Rudolf Joseph Lorenz Steiner (1861-1925) ist vor allem als Begründer der Anthroposophie bekannt. Er studierte ab Oktober 1879 an der Technischen Hochschule in Wien. Sein Hauptfach war Mathematik, Nebenfächer waren Chemie, Physik, Geologie, Mineralogie, Biologie, Botanik, Zoologie, Mechanik und Maschinentechnik. Sein Schaffen begann in Wien mit der Edition der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes, redaktionellen Arbeiten an Magazinen und Lexika beziehungsweise Arbeiten als Herausgeber. Unter anderem gab er Werke des Philosophen Arthur Schopenhauer (1788-1860), sowie der Dichter Jean Paul, Ludwig Uhland und Christoph Martin Wieland heraus. Schon zu Beginn seiner Zugehörigkeit zur Theosophischen Gesellschaft, deren deutscher Sektion er seit 1902 vorstand, vertrat er eine eigene Esoterik westlicher Prägung mit besonderer Betonung des christlichen Elements. 

Steiner Rudolf - Porträt Rudolf Siener, Gedenktafel, 1. Goetheanum

Das Gebäude rechts ist ein Beispiel der Anthroposophischen, Organischen Architektur. Es ist das von Rudolf Steiner konzipierte, 1922 erbaute erste Goetheanum in Dornach in der Schweiz. Es brannte kurz nach der Eröffnung durch eine Brandstiftung ab. Bis 1928 wurde ein völlig anders gestaltetes zweites Goetheanum aber ebenso im anthroposophischen Stil errichtet.

publizistische Tätigkeiten

Das Rudolf Steiner Archiv in Dornach verwaltet seinen Nachlass, darunter etwa 1.800 Briefe, Hunderte Notizbücher, Tausende Notizzettel sowie 3.700 stenografische Vortragsaufzeichnungen. Im Laufe seines Lebens hat er nicht nur zahlreiche Bücher (340 Bände) und Aufsätze geschrieben, sondern auch über 6.000 Vorträge zu verschiedensten Lebensgebieten gehalten. Einige Werke sind „Was macht der Alkohol im Körper des Menschen?", „Die Apokalypse aus anthroposophischer Sicht" (beide eine Sammlung aus seinen Vorträgen), „Goethes Weltanschauung" (1897), „Theosophie - Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung" (1904) und „Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit" (1895).

Anthroposophie

Ab 1904 erarbeitete Steiner in Berlin die Grundlagen der Anthroposophie. Diese spirituelle Weltanschauung verbindet verschiedene Elemente des deutschen Idealismus (Immanuel Kant), der Weltanschauung Goethes, der Gnosis (spezielles religiöses Wissen), fernöstlicher Lehren, sowie naturwissenschaftlicher Erkenntnisse der Zeit. Er nannte sie „Geisteswissenschaft“ und ab 1910 auch Anthroposophie. Auf dieser Grundlage entwickelte Steiner neue Konzepte. Dazu gehören die anthroposophische Architektur, die Waldorfpädagogik, die anthroposophische Medizin und Pharmazie, die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die Eurythmie (Gesetzmäßigkeiten in Sprache und Musik) und die Christengemeinschaft.

Biodynamischer Weinbau

Das Konzept der Biodynamik beruht auf einer Vortragsreihe, die Steiner 1924 präsentierte. Darin macht er chemischen Dünger für Pflanzenkrankheiten, besonders in Monokulturen, verantwortlich und stellt eine ganzheitliche, homöopathische Art der Landwirtschaft vor. Die Regeln des Biodynamischen Weinbaus basieren auf diesen Ideen. Auch der Bioverband DEMETER orientiert sich weitgehend an seinem Gedankengut. Steiners Lehre und sein Auftreten hatten von Anfang an eine stark polarisierende Wirkung. Dazu trug unter anderem seine Behauptung bei, seine Erkenntnisse mit Hilfe von „Hellseherorganen“ erlangt zu haben. Die von ihm behauptete Wissenschaftlichkeit seiner Ideen wird aber bestritten. Die Anhänger seiner Lehre meinen hingegen, dass Steiner ein „Sehender“ gewesen sei und ökologische Aspekte angesprochen habe, lange bevor es eine Umweltbewegung gab. Siehe auch unter Esoterik bei der Weinbereitung und Biologischer Weinbau.

Rudolf Steiner: von Otto Rietmann - Gemeinfrei, Link 
Gedenktafel: von OTFW, Berlin - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link 
Goetheanum: Gemeinfrei, Link
Quelle: WIKIPEDIA Anthroposophie und Rudolf Steiner

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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