Mit Sterilisation (Sterilisierung, Entkeimung) bezeichnet man Verfahren, durch die Materialien und Gegenstände von lebenden Mikroorganismen einschließlich ihrer Ruhestadien (z. B. Sporen) befreit werden. Den damit erreichten Zustand der Materialien und Gegenstände bezeichnet man als „steril“. In der technischen Abgrenzung zur Desinfektion wird bei der Sterilisation in der Regel eine um eine Zehnerpotenz höhere Wahrscheinlichkeit der vollständigen Sterilisation gefordert. Eine Sterilisation kann durch physikalische (thermisch durch Erhitzen, Bestrahlung) oder durch chemische Verfahren erfolgen.
Im engeren Sinn bedeutet Sterilisieren das Pasteurisieren über dem Siedepunkt (100 °Celsius). Im Weinbau wird darunter das Befreien des Traubenmostes oder Weines von weinschädigenden Mikroorganismen wie zum Beispiel Hefen und Bakterien und damit Haltbarmachen verstanden. Dies wird durch verschiedene Weinbereitungs-Methoden wie Klären, Filtrieren und Schönen sowie durch Maßnahmen bei der Flaschenabfüllung erreicht. Die Reinigung von Gebinden entspricht im weiteren Sinn einer Sterilisation; siehe dazu unter den Stichwörtern Trockenkonservierung und Nasskonservierung.
Das Lexikon von wein.plus ist für mich die umfangreichste und beste Informationsquelle über Wein, die es derzeit gibt.
Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)