Die rote Rebsorte (auch New York 12-696) ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Wayne (Mills x Ontario) x Sheridan (Herbert x Worden). Es sind Gene von Vitis labrusca und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte im Jahre 1825 in den USA durch die beiden Züchter Richard Wellington und G. D. Oberle. Die Rebe wurde nach dem in den USA sehr populären deutsch-amerikanischen General Friedrich Wilhelm von Steuben (1730-1794) benannt, der als preußischer Offizier unter König Friedrich dem Großen (1712-1786) gedient hatte. Im Jahre 1777 ging er nach Nordamerika und war von 1778 bis 1784 im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen die Engländer der Generalinspektor von George Washington’s (1732-1799) Armee. Die Sorte war Kreuzungspartner bei den zwei Neuzüchtungen Corot Noir und Noiret.
Die mittel bis spät reifende, errtragreiche Rebe ist anfällig für Schwarzfäule, jedoch allgemein gut widerstandsfähig gegen viele Rebstock-Krankheiten und Frost bis minus 29 °Celsius. Sie erbringt Weine mit dezentem Foxton, die als Rosé oder hell gekelterte Weißweine (Blanc de noirs) produziert werden. Hauptsächlich wird sie aber für die Tafeltrauben- und Traubensaft-Produktion verwendet. Die Sorte ist im Osten und Mittelwesten der USA weit verbreitet und wird in kleineren Beständen zum Beispiel in den Bundesstaaten Illinois, Indiana (10 ha), New Hampshire, Iowa (3 ha), New York (8 ha) und Pennsylvania (18 ha) angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 35 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
