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Tannat

Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Bordelais Noir, Madiran, Madiron, Mouston, Moustron, Moustrou, Moustroun, Tanat, Tannat Gris, Tannat Noir, Tannat Noir Femelle, Tannat Noir Male (Frankreich); Bordelez Beltza (Spanien); Harriague (Uruguay). Sie wurde erstmals im Jahre 1783 unter dem Namen Tanat im wahrscheinlichen Ursprungsbereich Département Hautes-Pyrénées erwähnt. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Gemäß DNA-Analysen besteht möglicherweise eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Manseng Noir. Tannat war Kreuzungspartner bei den vier Neuzüchtungen Achemoyeta, Arinarnoa, Artzebat und Ekigaïna. Außerdem ist sie ein Elternteil der durch natürliche Krezung entstandenen Sorte  Négret de Banhars. Es gibt auch eine hellbeerige Spielart namens Tannat Gris.

Tannat - Weintraube und Blatt

Die mittel reifende Rebe ist anfällig für Milben und Botrytis. Sie erbringt dunkelfarbige, würzige und tanninreichen Rotweine mit Himbeeraroma. Chemische Analysen ergaben extrem hohe Mengen an Resveratrol und Cyanidin, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Seit Publikation der Forschungsergebnisse von Roger Corder in der Wissenschaftszeitschrift „Nature“ gilt der Tannat als „gesündester Rotwein überhaupt“. Der stark adstringierende Geschmack wird häufig durch Beigaben der Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Fer sowie lange Flaschenreifung gemildert.

In Frankreich ist Tannat ist vor allem als Hauptsorte im Bereich Madiran bekannt. Weiters ist sie auch in den Appellationen Béarn, Cahors, Côtes de Saint-Mont, Côtes du Brulhois, Irouléguy und Tursan zugelassen. Die französische Anbaufläche beträgt insgesamt 2.513 Hektar. Weitere europäische Länder sind Italien vor allem auf Sizilien (15 ha), Portugal (10 ha), Schweiz (0,1 ha, Spanien (0,1 ha) und Ungarn (1 ha). Um das Jahr 1870 wurde sie von französischen Auswanderern in Südamerika eingeführt, wo sie nach dem Siedler Pascual Harriague (1819-1894) auch als Harriague bezeichnet wird. Bestände in Übersee gibt es in den Ländern Argentinien (837 ha), Australien (30 ha), Brasilien (109 ha), Chile (7 ha), Japan, Kanada (0,2 ha), Neuseeland (2 ha), Südafrika (114 ha), USA (247 ha) und Uruguay (1.725 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 5.611 Hektar Rebfläche mit sinkender Tendenz ausgewiesen. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 105 (Kym Anderson). 

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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