Der ungarische Weinhändler und Rebenzüchter Zsigmond Teleki (1854-1910) erbte von seinem Vater rund fünf Joch Weingärten. Er bereiste als junger Mann ganz Europa und gründete im Jahre 1881 ein Weinexportgeschäft. Durch den gegen Ende des Jahrhunderts entstandenen Höhepunkt der Reblausplage in ganz Europa und staatliche Förderungen für deren Bekämpfung motiviert, gründete er eine private Rebschule in Villány für die Züchtung von Unterlagsreben. Er erkannte frühzeitig die Bedeutung der richtigen Auswahl abhängig von Sorte und Bodentyp. Beraten wurde er dabei von seinem österreichischen Freund Ing. Franz Kober (1864-1943). In Zusammenarbeit mit diesem entstand die berühmte bis heute verwendete Unterlage Kober 5 BB.
Nach dem Tod seines Vaters übernahm Im Jahre 1910 Andor Teleki (1883-1953) den Betrieb, nach dem Ersten Weltkrieg stieg auch dessen Bruder Alexander Teleki (1890-1942) ein. Neben der Zentrale in Villány wurden 1911 in Sollenau und 1925 in Kottingbrunn zwei weitere Rebanlagen angepflanzt. Der Rebzuchtbetrieb widmete sich auch intensiv der Züchtung und Erprobung von Tafeltrauben. Die Betriebe Teleki und Kober entwickelten sich zu bedeutendsten Rebzuchtanlagen in Europa. Die Firma Teleki-Kober in Sopron (Ungarn) wurde im Jahre 1996 gegründet und versteht sich als Nachfolger der zwei traditionsreichen Rebzucht-Betriebe.
Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.
Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach