Die weiße Rebsorte stammt aus Spanien. Sie darf nicht mit der Sorte Santa Magdalena (mit Synonym Tempranillo Blanco) verwechselt werden. Bei Tempranillo Blanco handelt sich um eine farbliche Mutation der roten Sorte Tempranillo. Abgesehen von etwas kleineren Beeren und Blättern ist sie genetisch identisch und besitzt auch dieselben Eigenschaften bezüglich Krankheiten. Sie wurde im Jahre 1988 vom Winzer Jesús Galilea Esteban in einem Weinberg im Bereich Rioja Oriental entdeckt. Durch die Forschungsanstalt CIDA in Rioja wurde in vierjähriger Selektion die Sorte aufgebaut und stabilisiert. Sie ist nun seit dem Jahre 2004 offiziell zugelassen. Die früh reifende Rebe erbringt alkohol- und säurereiche Weißweine mit intensiven Aromen nach Zitrusfrucht, tropischen Früchten und weißen Blumen. Ein erster Wein daraus wurde im Jahre 2005 vermarktet. Die Sorte wird inzwischen von mehreren Produzenten im Rioja-Bereich in kleinen Mengen angebaut. Im Jahre 2016 wurde eine Anbaufläche von 110 Hektar ausgewiesen (Kym Anderson). Eine weitere Mutation mit grauen Beeren ist Tempranillo Gris.
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien