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Terravin

Durch den Waadtländer Winzerverband wurde 1963 ein Auszeichnungsreglement für die besten Weine des Kantons Waadt (Schweiz) geschaffen. Zugelassen sind nur Weine, die den AOC-Anforderungen entsprechen. Doch auch ein fehlerloses Gewächs erhält nicht automatisch die Auszeichnung, denn die Beurteilungs- bzw. Auszeichnungskriterien liegen noch weit darüber. Die Weine werden blindverkostet und nach strengen Vorgaben mit 25 Kriterien ausschließlich sensorisch (also nicht chemisch) analysiert. Diese sind auf die drei Hauptgruppen Vue (Aussehen) mit 1, Nez = Nase (Nase = Geruch) mit 10 und Bouche (Mund = Geschmack) mit 15 Kriterien aufgeteilt. Für jedes Kriterium kann die Note 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 vergeben werden. Besonders wird auf Charakter und Typizität von Herkunft (Appellation) bzw. Terroir und Rebsorte, sowie Alterungspotential Wert gelegt.

Montreux - Genfersee

Die Weinverkostungen erfolgen von einem Kollegium aus Önologen und anderen Experten mit strengen Bedingungen. Die Entscheidungen der Jury werden auf der Basis eines präzisen Degustationsblatts gefällt. Die Verkoster bekommen die Flasche niemals zu Gesicht, auch nicht verhüllt. Sie erfahren nur Rebsorte und Appellation. Die Einschätzung erfolgt in geheimer Abstimmung, diskutiert wird erst nach Abgabe der Bulletins. Die Jury besteht aus fünf Verkostern, die abwechselnd aus 35 Experten ausgewählt werden. Um der Routine vorzubeugen und größtmögliche Unparteilichkeit zu garantieren, ist sie jedes Mal anders zusammengesetzt. Seit der Gründung von Terravin wurde dieses Konzept stetig verbessert. Für die Degustatoren wird jedes Jahr ein Kurs über sensorische Analytik durchgeführt. Das Terravin-Büro arbeitet eng mit der Fachschule Changins zusammen, um die Ursache der gerade bei Chasselasweinen häufiger auftretenden Reduktionsaromen zu erforschen.

Terravin - Logo, Goldsiegel, Platinsiegel

Ursprünglich waren nur Weißweine aus Chasselas zugelassen, aber seit dem Jahre 1998 auch für Rotweine und andere Spezialitäten offen. Unter anderem wird die Intensität der Farbe, die Aromen, die Mineralität, die Frische, die Komplexität, das Volumen und die Länge des Abganges bewertet. Letztendlich werden weniger als fünf Prozent der Waadtländer Weinproduktion mit dem „Lauriers d’Or Terravin“ (dt. Goldener Lorbeer von Terravin) ausgezeichnet. Das ist in der Regel die Hälfte der jährlich rund 180 präsentierten Weine. Noch eine Stufe darüber stehen die „Besten der Besten“ – das sind die „Lauriers de Platine Terravin“. Dies sind die 16 besten „Lauriers d’Or Terravin“ des Jahres. Die Degustation ist völlig anders. Bei ihr handelt es sich um eine hedonistische, sehr subjektive Degustation durch 30 Önologen, Sommeliers und Fachjournalisten. 

Montreux: von 박 기호 auf Pixabay
Logos: Terravin

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Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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