Die rote Rebsorte stammt aus Portugal; der Name bedeutet „Roter Hund“, die Bedeutung ist allerdings unbekannt. Synonyme sind Castellana Negra, Farmento, Farnento, Teinta Cam, Tinta Cam, Tinta Cão, Tintilla Castellana und Tinto Cam. Sie darf auf Grund scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit der Sorte Padeiro (Tinto Cão) verwechselt werden. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Gemäß im Jahre 2003 erfolgten DNA-Analysen könnte eine Verbindung zu den Sorten Tinta Francisca und Viosinho bestehen. Die Sorte war Kreuzungspartner der Neuzüchtung Rubired sowie Elternteil bei der vermutlich durch natürliche Kreuzung entstandenen Sorte Malvarisco.
Sie war bereits im 17. Jahrhundert in den Bereichen Dão und Douro bekannt, wo sie auch heute noch hauptsächlich angebaut wird. Die sehr spät reifende, ertragsarme Rebe mit dickschaligen Beeren ist widerstandsfähig gegen Botrytis. Sie erbringt tieffarbene, alkoholreiche fruchtige Rotweine mit Aromen nach wilden Blumen. Tinto Cão zählt zu den fünf wichtigsten Sorten für die Portwein-Produktion. Die portugiesische Anbaufläche beträgt 367 Hektar. Kleine Bestände gibt es auch in Australien (5 ha) und in der Schweiz (0,1 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 372 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg