Bezeichnung für veredelte Reben (auch Kartonagereben), die im Gegensatz zu solchen in einer Rebschule produzierten noch im Veredelungsjahr erzeugt und vermarktet werden können. Ursache für diese Form waren die früher häufig auftretenden Ausfälle der frisch eingeschulten und noch sehr empfindlichen Reben durch schlechte Witterungs- und Bodenbedingungen. Das Topfrebenverfahren ermöglicht die Erzeugung pflanzfertiger Reben unter kontrollierten klimatischen Bedingungen in Glashäusern oder Folienhäusern ohne sogenannte Einschulung. Gegenüber dem Rebschulverfahren, bei dem die Reben erst im Jahr nach der Veredelung zur Verfügung stehen, sind Topfreben bereits zwei Monate nach der Veredelung vermarktbar. Vorbereitung von
Unterlage und Edelreis sowie Veredelung sind identisch mit den Arbeitsschritten in einer
Rebschule (siehe dort).
Allerdings erfolgt die
Veredelung und das anschließende Vortreiben ein paar Wochen früher. Nach der Vortreibphase in der Veredelungkiste werden die Reben auf einen geschlossenen
Kallusringes gecheckt, paraffiniert und dann in Torf- oder Gittertöpfe getopft. Kartonagereben werden eher nur mehr selten produziert. Das Topfen erfolgt in größeren Betrieben maschinell. Bei Temperaturen von 22 bis 25 °Celsius in den mit Boden- und Raumheizung ausgestatteten Glashäusern kommt es zur intensiven Wurzel- und Triebbildung. Die Glasfenster und Seitenbelüftungen werden zunehmend geöffnet, so dass die jungen Reben sich an die äußere Temperatur und Feuchtigkeit gewöhnen. Entsprechende Maßnahmen gegen Echten und Falschen
Mehltau sind erforderlich.