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Traubenbruch

Diese Maßnahme im Weingarten dient in erster Linie der Qualitätssteigerung bezüglich gesunden Leseguts sowie als Nebeneffekt auch Reduzierung des Ertrages. Er empfiehlt sich speziell bei einer dichten und kompakten Traubenstruktur, welche die Ursache für Traubenfäule (Sauerfäule) sein kann. Bei dichtbeerigen Weintrauben ist das Innere ist schlecht belüftet, sodass nach Niederschlägen (Regen, Tau) eine zu langsame Austrocknung erfolgt und die Feuchtigkeit für Fäulniserreger ideale Bedingungen ergibt. Außerdem bewirkt der hohe Druck im Mittelteil das Quetschen von Beeren und damit die Voraussetzung für das Eindringen von Bakterien und Pilzen. Von Fäulnis befallene Beeren führen zu geschmacklichen Weinfehlern. Rebsorten mit kompaktem gegenüber lockerbeerigem Beerenwuchs sind besonders gefährdet, das sind unter anderem die Pinotsorten, Sauvignon Blanc, Elbling und Riesling. Es wurden deshalb verschiedene Maßnahmen zur Traubenauflockerung entwickelt. Dazu zählen die Entblätterung der Traubenzone, sowie die Traubenteilung und der Traubenbruch.

Traubenbruch - Schritte A, B, C und D

  • A) Ausgangssituation: Verdichtungszone in Traubenmitte
  • B) Verdrehen untere und obere Traubenhälfte gegeneinander
  • C) Stielbruch oberhalb der Verdichtungszone
  • D) aufgelockerte, halbierte Traube

Traubenbruch führt nicht wie bei der klassischen Ertragsreduktion durch Ausdünnen (Grünlese) zu einer Förderung der Traubenkompaktheit, sondern bewirkt eben das Gegenteil. Und er hat gegenüber der von der Wirksamkeit her ähnlichen Traubenteilung den Vorteil eines geringeren Aufwandes. Die manuell durchzuführende Maßnahme erfolgt zwischen Traubenschluss und Véraison (Reifebeginn). Behandelt werden aber nur die kompakten Weintrauben. Die Traube wird mit je einer Hand im oberen und unteren Bereich fixiert und die beiden Hälften gegeneinander verdreht. Oberhalb der Verdichtungszone kommt es zu einem deutlich hörbaren Bruch des Stielgerüstes; es gibt sozusagen eine Sollbruchstelle. Der obere lockerer aufgebaute Traubenteil bleibt am Stock, der untere kompaktere Teil wird abgetrennt. In der Folge rücken Beeren aus der oberen Hälfte nach unten, was die Beerenkontakte weiter reduziert. Bestimmte Rebsorten wie z. B. Riesling sind bezüglich Traubenstruktur besonders geeignet (Bilder oben).

Bilder: Das Deutsche Weinmagazin - Traubenbruch - Molitor D., Evers D. (2012)

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Prof. Dr. Walter Kutscher

Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.

Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien

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