Maßnahme im Weingarten zum Zweck der Minimierung des Ertrages. Dabei werden die Trauben am Rebstock halbiert. Der beste Zeitpunkt ist der Beginn des Reifestadiums, wenn die Beeren noch klein, hart und grün sind. Im Gegensatz zum Ausdünnen (grüne Ernte), wo komplette Trauben entfernt werden, wird dadurch das Stockwachstum nicht angeregt. Die übrig gebliebenen Beeren haben nun mehr Platz und hängen nach unten durch. Durch die damit erreichte Lockerbeerigkeit trocknen die Beeren nach einem Niederschlag schneller ab, wodurch die Gefahr von Botrytis-Befall deutlich minimiert wird. Dadurch können die Trauben auch länger am Stock belassen werden, bis geerntet wird. Die positiven Auswirkungen sind ein höherer Extraktgehalt, ein höheres Mostgewicht und bessere physiologische Reife. Besonders eignen sich dafür dichtbeerige Rebsorten wie zum Beispiel die Pinot-Sorten. Die Methode ist aber sehr aufwändig; eine Alternative dazu ist der weniger aufwändige Traubenbruch. Das Video (zu Ansicht anklicken) zeigt diesen Vorgang beim Weingut Mario J. Burkhart in der Gemeinde Malterdingen (Breisgau, Baden). Siehe eine Aufstellung aller Pflegemaßnahmen unter Weingartenpflege.
Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.
Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach