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Traubenwelke

Eine vermutlich neue Rebstock-Krankheit, die ab Ende des 20. Jahrhunderts in Österreich und Deutschland aufgetreten ist (im Jahre 2002 erstmals massiv und flächendeckend). Die Bezeichnung Zweigelt-Krankheit (die sich in der Zwischenzeit leider eingebürgert hat) ergab sich durch die Tatsache, dass scheinbar vor allem die Rebsorte Zweigelt betroffen war. Es sind aber auch alle anderen Sorten befallen worden (mit etwas unterschiedlichen Symptomen), daher ist diese Bezeichnung etwas irreführend. Sensible und für diese Krankheit anfällige Sorten neben dem Zweigelt sind Blauburger, Grüner Veltliner, Pinot Noir, Rotgipfler, St. Laurent und Zierfandler.

Traubenwelke -Blattschäden Zweigelt

Die ersten Symptome zeigen sich mit der Véraison (Reifebeginn). Ganz plötzlich erschlaffen, schrumpfen bzw. welken die Beeren ganzer Weintrauben. Am Traubengerüst sind - im Gegensatz zur recht ähnlich sich auswirkenden Stiellähme - keinerlei erkennbare Schäden zu sehen. Eine Früherkennung ist eher bei Rotweintrauben möglich, da sich einzelne Bereiche einer Traube nicht vollständig färben (siehe oben). Diese partielle Schädigung betrifft zumeist die Traubenspitze und ähnelt der in Südtirol besonders bei der Sorte Vernatsch (Schiava Grossa) auftretenden, als „Blitzer“ bezeichneten Form der Stiellähme. Letztendlich schrumpfen die Beeren rosinenartig ein, bleiben aber noch über längere Zeit am grünen Traubengerüst hängen. An einzelnen Trieben treten auch Blattverfärbungen auf. Dieses Schadbild ist ähnlich der Esca-Krankheit, wodurch es zu Verwechslungen kommt.

Die Ursachen sind noch unklar, Bakterien, Viren oder andere Mikroorganismen konnten bisher nicht als Grund nachgewiesen werden. Als Ursachen werden Phytoplasmen vermutet. Bis dato steht lediglich fest, dass es sich um eine physiologische Störung im Stoffwechsel-Haushalt des Rebstocks handelt. Maßgeblich an dieser Störung scheinen ungenügende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen (als Hauptursache wird Mangel an Kalium vermutet) bzw. Unausgewogenheit zwischen bestimmten Nährstoffen zu sein.

Weiters scheinen auch extreme Umwelt-Situationen des Rebstocks wie zum Beispiel Wasserstress während des Vegetationszyklus oder hohe Erträge über einen längeren Zeitraum hinweg beizutragen. Es kann jedoch auch durch andere Umstände eine (klassische) Traubenwelke auftreten, die nichts mit der oben beschriebenen Krankheit zu tun hat. Das sind zum Beispiel die bereits erwähnte Stiellähme, sowie witterungsbedingt Dürre, Sonnenbrand und Hagelschlag. Siehe auch eine Aufstellung aller Krankheiten und Schädlinge unter Rebstock-Feinde.

Bild links: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Bild rechts: Von Bauer Karl - Eigenes Foto, CC BY 3.0 at, Link

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Hans-Georg Schwarz

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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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