Doppelregion in Italien mit insgesamt 15.500 Hektar Rebfläche. Seit dem Jahre 1972 ist Trentino-Südtirol in die zwei autonomen Provinzen Trento (dt. Trient) und Bozen (ital. Bolzano) geteilt. Weinbautechnisch werden sie aber wie eigene Regionen betrachtet - sie sind auch recht unterschiedlich. Die überwiegend italienischsprachige Provinz Trento mit der gleichnamigen Hauptstadt (auch Hauptstadt der gesamten Region) ist der südliche Teil und entspricht dem Bereich Trentino mit rund 10.000 Hektar. Die überwiegend deutschsprachige Provinz Bozen (Bolzano) mit der gleichnamigen Hauptstadt ist der nördliche Teil und entspricht dem Bereich Südtirol (ital. Alto Adige = Hoch Etsch) mit rund 5.500 Hektar.
Sie haben eine völlig unterschiedliche Geschichte. Der nördliche Teil gehörte über 600 Jahre lang zu Österreich (Habsburger-Reich bzw. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn) und wurde nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) im Jahre 1919 Italien zugesprochen. Die Grenze zwischen den beiden Teilen bildet die Salurner Klause, das ist die Engtalstrecke der Etsch (Adige) bei Salurn (Salerno) südlich von Bozen (Bolzano). Heute haben die Bereiche sowohl von den Rebsorten als auch von den Weinen viele Ähnlichkeiten. Die Region besitzt den höchsten italienischen DOC-Standard, denn rund 80% der Produktion entfällt auf DOC-Weine. In beiden Teilen werden traditionellerweise die Reben sehr häufig noch auf Pergolen (Holzgerüsten) gezogen.
Bild: Von M.casanova this file: Furfur - abgeleitet von Map of Trentino-Alto Adige
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach