Der ehemalige Staat (tschechisch Československo; slowakisch Česko-Slovensko) ist nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1918 im Zuge des Zerfalls der Österreichisch-Ungarischen Monarchie aus den Ländern Böhmen, Mähren und Mährisch Schlesien, sowie der ehemals ungarischen Slowakei entstanden. Ab dem Jahre 1948 war der wiedererstandene Staat kommunistisch und zählte zum Ostblock. Nach dem Zerfall der UdSSR und dem politischen Umbruch erfolgte im Jahre 1993 die Trennung in die zwei eigenständigen Staaten Slowakei und Tschechien. Die Weinbaugebiete der zwei Staaten hatten eine gemeinsame Geschichte. Die Begründung des Weinbaus wird dem römischen Kaiser Probus (232-282) zugeschrieben. Ab dem 10. Jahrhundert erreichte der Weinbau durch Schenkungen an Klöster in Böhmen und Mähren (heute Tschechien) eine große Blüte.
Der böhmische König und spätere Kaiser Karl IV. (1316-1378) ließ um die Stadt Prag Weingärten mit burgundischen Reben anlegen, wovon noch heute der Stadtteil Královské Vinohrady (Königliche Weinberge) kündet. Zu den ältesten Weinbaugebieten zählt Preßburg (Bratislava, Slowakei), wo Weingärten seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen sind. In dieser Stadt wurde im Kampf gegen die Reblaus 1884 von deutschen Winzern eine Weinbauschule gegründet und der Weinbau modernisiert. Damalws war Preßburg (Bratislava) ein bedeutendes mitteleuropäisches Weinzentrum mit einem starken Weinhandel.
Karte: von PANONIANT, Gemeinfrei, Link
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien