Historisches Weingut im gleichnamigen Stadteil von Telavi in der Region Kachetien in Georgien. Es wurde im Jahre 1886 vom georgischen Politiker und Dichter Fürst Alexandre Tschawtschawadse (1786-1846) nach Überwindung der Reblauskatastrophe gegründet. Das schon 1835 erbaute Schloss wurde vom Geschlecht als Sommerresidenz benutzt. Die Residenz wurde 1854 von den muslimischen Truppen des nordkaukasischen Muslimführers Imam Schamil geplündert, wobei zahlreiche Angehörige Alexandre Tschawtschawadses, darunter sein Sohn und seine Ehefrau, entführt und 1855 gegen Lösegeld und einen Gefangenenaustausch befreit wurden. Es wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Besuch vieler bedeutender Literaten berühmt, das waren unter anderem Alexandre Dumas (1802-1870), Alexander Puschkin (1799-1837), Michail Lermontow (1814-1841) und Tschawtschawadses Schwiegersohn Alexander Gribojedow (1795-1829).
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Deshalb wird das Anwesen auch „literarisches Herz der Schreiber und Poeten“ genannt. Die Kellerräume des Weinguts sind für eine Lagerkapazität von zehn Millionen Liter ausgelegt. In der Schatzkammer lagen über 16.000 Flaschen Wein, davon 500 Flaschen aus dem 19. Jahrhundert. Deren Genussfähigkeit ist aber zweifelhaft. Die Gebäude wurden saniert, es gibt auch einen großen, gepflegten Park. Eine Weinproduktion findet nicht mehr statt, stattdessen fungiert es als Alexandre-Tschawtschawadse-Museum. Es gibt auch einen Gastronomiebetrieb. Ein bekannter georgischer PDO-Wein heißt ebenfalls Tsinandali.
Bild links: Von Paata Vardanashvili from Tbilisi, Georgia - Museum, CC BY 2.0, Link
Bild rechts: Von Georg Wilhelm Timm , Gemeinfrei, Link
