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Unkraut

weed (GB)
mauvaise herbe (F)
erbacce (I)
maleza (ES)
onkruid (N)
erva (PO)

Umgangssprachliche Bezeichnung (auch Ungräser, Beikraut) für verschiedene Pflanzen, die als spontane Begleitvegetation innerhalb einer Pflanzenkultur wie z. B. einem Weingarten vorkommen. Sie werden nicht gezielt angebaut, sondern entstehen aus dem Samenpotential des Bodens oder über Samenflug. Das Kriterium für „Unkraut“ ist, dass solche Pflanzen mit einer gezielt angebauten Nutzpflanze in unerwünschte Konkurrenz bezüglich Nährstoffen, Wasser und Licht treten. Von der Natur her gesehen gibt es kein Unkraut, auch ein Rebstock im Rosenbeet oder eine Rose im Gemüsebeet kann unerwünscht sein.

Unkraut - Brennnessel, Löwenzahn, Distel

Als häufige Unkräuter im Weinbau könnten Ackersenf, Ackerwinde, Amaranth, Distelarten, Gemeine Quecke, Gemeiner Erdrauch, Hirtentäschel, Klettenlabkraut, Knötericharten, Löwenzahn, Pfeilkresse, Schwarzer Nachtschatten, Vogelmiere und Weidenröschen verstanden werden. Aber auch diese Pflanzen können als Heilkraut oder Zeigerpflanze auftreten. Zweitere geben durch ihr Vorhandensein Hinweise auf Bodentyp und Beschaffenheit. Das sind zum Beispiel Sauerampfer (saurer Boden), Schwarzer Nachtschatten (humose, lockere Böden) und Vogelmiere (gutes Stickstoffangebot).

Schädlinge und Krankheiten

Besonders junge Rebstöcke können im Wachstum negativ beeinflusst werden und auch vermehrt Schädlinge und Krankheiten auftreten. Von Ackerwinde, Brennnessel und Löwenzahn können Phytoplasmen übertragen werden und die Schwarzholz-Krankheit auslösen. Übermässiger Unkrautwuchs kann zu Wasserstress und Stickstoffmangel führen. Unkräuter werden zumeist durch Ausjäten, auf mechanischem Weg durch Mulchgeräte oder auch durch Herbizide bekämpft.

Bekämpfung

Bei der Bekämpfung ist die Vermehrungsform von Bedeutung. Die Wurzelunkräuter vermehren sich über Wurzelreste, die Samenunkräuter ausschließlich über Samen. Ein nachhaltiger Erfolg ist bei den Samenunkräutern möglich, wenn sie rechtzeitig vor der Samenentlassung beseitigt werden. Ackerwinde, Gänsedistel, Gemeine Quecke und Löwenzahn können nur dann wirksam bekämpft werden, wenn die Wurzeln ausgehoben werden. Im Biologischen Weinbau werden Unkräuter hingegen als wesentlicher Teil des Ökosystems betrachtet, neutral als „Beikraut“ bezeichnet und heute zum Teil toleriert. Sie können bestimmte Funktionen einer Begrünung wie Schutz vor Erosion und bessere Bodenbegehbarkeit erfüllen.

weiterführende Infoirmationen

Siehe auch unter Chromosom und DNA (bezüglich Weitergabe von Fähigkeiten bei Kreuzungen von Pflanzen) sowie Aufstellungen relevanter Stichwörter zum Themenkomplex unter Weingartenpflege und Rebstock-Feinde

Stimmen unserer Mitglieder

Dr. Edgar Müller

Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.

Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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