Die präsidentielle Republik Urugay (República Oriental del Uruguay). im Südosten Südamerikas am Atlantischen Ozean mit der Hauptstadt Montevideo umfasst 176.215 km². Sie grenzt Norden an Brasilien, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an den Río de la Plata und im Westen (durch den Río Uruguay getrennt) an Argentinien.
Historie
Die Anfänge des Weinbaus erfolgten hier später als in den anderen Ländern in Südamerika. Die ersten Rebstöcke wurden nämlich erst Mitte des 17. Jahrhunderts aus Spanien eingeführt. Ein kommerzieller Weinbau begann aber erst um 1870, als Einwanderer aus dem französischen Baskenland und Italien die ersten Weinberge anlegten. Einer davon war auch der Franzose Pascual Harriague (1819-1894), der in der Nähe von Salto das Weingut „La Caballada“ gründete und die von ihm mitgebrachte Rebsorte Tannat auf rund 200 Hektar Rebfläche anpflanzte. Deshalb wird sie nach ihm hier auch als Harriague bezeichnet. Heute existieren in Uruguay bei vielen Produzenten über hundertjährige Tannat-Reben.
Weinbaugebiete
Das relativ feuchte, subtropische Klima wird von Atlantik beeinflusst und ist mit warmen Sommern und genügend Niederschlägen für den Weinbau sehr gut geeignet. Durch die Nähe zum Meer bzw. zum Río de la Plata jedoch ist das Hauptanbaugebiet ähnlich dem französischen Médoc gut durchlüftet. Rund 60% der Weinberge sind ganz im Süden des Landes am Mündungsgebiet des Rio de la Plata rund um die Hauptstadt Montevideo in den Distrikten Canelones, San José und Montevideo zu finden. Die restlichen 40% verteilen sich in Form von kleineren Inseln auf das ganze Land. Im Jahre 1992 wurden fünf einfach als südliche, südwestliche, mittlere, nordwestliche und nördliche Region bezeichnete Gebiete eingeführt.
Rebsortenspiegel
Im Jahre 2022 umfassten die Weinberge 6.287 Hektar Rebfläche auf zumeist lockeren Sand- und Lehmböden und die Wein-Produktionsmengen 756.000 Hektoliter. Zu einem geringen Teil werden auch Tafeltrauben erzeugt. Zu 75% werden Rotwein- zu 25% Weißweinsorten kultiviert. Der Rebsortenspiegel (Statistik Kym Anderson):
Weingesetz
Das „Instituto Nacional de Vitivinicultura“ (INAVI) wurde 1987 von Winzern zwecks Förderung und Kontrolle der Weinqualität gegründet. Es gibt zwei Weinqualitätsklassen. Zu 90% werden einfache, rosafarbene „VC“ (Vino Comun) gemischt aus Weißwein- und Rotweintrauben (zumeist Muscat d’Hamburg, Isabella, Torrontés) produziert, die in Ballonflaschen oder Tetra Pak abgefüllt werden. Nur 10% sind die Qualitätsweine „VCP“ (Vinos de Calidad Preferente), die aus europäischen Vitis vinifera-Reben gekeltert sein müssen und nur in 0,75-Liter-Flaschen oder weniger abgefüllt werden dürfen.
Produzenten
Bekannte Produzenten sind Ariano, Beretta, Bouza, Bruzzone & Sciutto, Carrau (bekannte Marken sind Castel Pujol, Cerro Chapeu, beteiligt sind Freixenet und Jacques Lurton), Castillo Viejo, Dante Irurtia, Leonardo Falcone, Viñedos y Bodega Filgueira, Juanicó (Joint Venture mit Château Pape-Clément), Marichal, Pisano, Pizzorno, Plaza Vidiella, Rincón de Carrasco, Los Cerros de San Juan (Joint Venture mit LVMH), Stagnari, Juan Toscanini e Hijos, Viña Varela Zarranz und Vinos de La Cruz.
Landkarte: © Goruma
Flagge: Gemeinfrei, Link
Wappen: Gemeinfrei, Link
