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UTA

Bezeichnung für den „untypischen Alterungston“ oder „untypische Alterungsnote“ im Wein, wodurch die Abgrenzung zum „echten Alterston“ betont wird. Es gibt sehr viele Synonyme wie Akazienton, Bohnerwachston, Hybridton, Kerzenwachs, mediterrane Note, Möbelpolitur, Naphtalinton, nasser Pappkarton (Pappmaschee), nasse Tücher, schmutzige Tücher, Mottenkugelnton, Mottenpulverton, Seifenton (seifig), Stickstoffböckser, stumpf, Waschmittelton und Waschpulverton. Als verantwortliche Aromakomponente wurde im Jahre 1993 Aminoacetophenon (AAP) identifiziert. Das Pflanzenhormon Indolessigsäure dürfte dabei einen hohen Anteil als Ausgangssubstanz haben. Es handelt sich um eine natürliche Weinsubstanz, die erst ab höherer Konzentration negative, sensorische Veränderungen bewirkt. Die Wahrnehmungs-Schwelle liegt bei 0,5 µg/l (Mikrogramm = Millionstel Gramm), als leichter UTA gelten Werte zwischen 0,5 bis 1,5 µg/l. In wässriger Lösung verursacht der Stoff ein Blumenduftaroma nach Akazien und Orangen, erst durch das Zusammenwirken mit anderen Aromastoffen entsteht der typische UTA-Ton. Gemeinsam mit anderen Stoffen ist AAP die Ursache für den Foxton bestimmter Amerikaner-Reben, insbesondere der Spezies Vitis labrusca. Deshalb weisen UTA-Weine häufig diesen typischen „Fuchsgeschmack“ auf.

Dieser vor allem beim Weißwein vorkommende Weinfehler tritt bereits fünf bis sechs Monate nach der Gärung auf. Die Sortentypizität kann dadurch vollkommen verloren gehen. Der Wein hat eine blasse, wasserhelle Farbe. Die oben beschriebenen Gerüche sind auch noch im leeren Glas zu erkennen. Der Geschmack ist ausdruckslos, stumpf, seifig, unsauber, bitter und gerbend. Ursachen sind zu frühe Weinlese, zu hohe Erträge, zu heißer und trockener Standort und dadurch Wasserstress, sowie mangelnde Nährstoffversorgung mit vor allem zu wenig Stickstoff. Besonders aromareiche Bukettsorten wie zum Beispiel Bacchus, Kerner, Müller-Thurgau und Riesling sind dafür anfällig. Der Weinfehler tritt relativ häufig auf. In Deutschland und Österreich zählt UTA zu den häufigsten Ablehnungsgründen bei Qualitätswein-Prüfungen (siehe unter Amtliche Prüfnummer und Staatliche Prüfnummer). Er kann durch vorbeugende Maßnahmen im Weingarten wie Dauerbegrünung, Ertragsbegrenzung, Regulierung der Stickstoffdüngung und gute Wasserversorgung verhindert und durch Zugabe von Ascorbinsäure bekämpft werden. Siehe auch unter den echten Alterstönen Böckser (Lagerböckser), Firn (Altersfirn) und Petrolton.

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Prof. Dr. Walter Kutscher

Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.

Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien

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gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

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