Der spanische DO-Bereich liegt als Enklave am südlichen Rand des riesigen DO-Bereiches La Mancha und ist nach der gleichnamigen Stadt benannt. Der Name bedeutet „Tal der Felsen“. Die Rebflächen in 700 Meter Seehöhe umfassen rund 30.000 Hektar auf steinigem, rötlich gefärbtem Boden mit wasserspeichernder Kalksteinschicht. Das Klima ist extrem und wird mit „neun Monate Winter und drei Monate Hölle (trocken und heiß)“ beschrieben. Noch Anfang der 1990er-Jahre betrug der Anteil der weißen Sorte Airen rund 80%, seitdem hat sich dies zugunsten der Rotweinsorten Cencibel (Tempranillo), Garnacha Tinta und Cabernet Sauvignon auf rund die Hälfte verringert. Weitere Weißweinsorten sind Macabeo, Pardillo und Moravia Agria.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein leichter mit Weißwein vermischter Rotwein als Clarete populär und bis nach Südamerika exportiert. Dieser als „Tinto Tradicional“ (auch „Tinto Valdepeñas“) bezeichnete hellrote Wein wird noch heute aus Rotweintrauben (zumindest 20% Cencibel) und Weißweintrauben gemischt und gemeinsam vergoren. Als beste Qualität gelten jedoch die sortentrein aus Cencibel produzierten und zumeist in Barrique ausgebauten Rotweine. Die Roséweine werden hauptsächlich aus Cencibel und/oder Garnacha Tinta, die Weißweine hauptsächlich aus Airén gekeltert. Bekannte Produzenten sind Aruspide, Miguel Calatayud, Dionisos, Bodegas J. A. Megía e Hijos, Bodegas Los Llanos, Rafael López-Tello, Bodegas Los Marcos, Márquez, Miguel Martín, Juan Ramírez, Bodegas Real, Bodegas Félix Solís (Viña Albali), Casa de la Viña und Visán.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien