wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Valdiguié

Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Mourvèdre d’Afrique (Algerien); Napa Gamay (Australien, Brasilien); Aramon du Sud-Ouest, Brocol, Brocol Venant, Cahors, Cot de Cheragas, Côte Verte, Faldeguir, Folle Noire, Gros Auxerrois, Gros Okserna, Isabelle, Jan Pierrou, Jasmin, Moutet, Noir de Chartres, Panse, Plant de Cros, Plant de la Roxo, Plant du Midi, Quercy, Valdiguer, Valdiguier, Venant du Lot (Frankreich); Napa Gamay, Gamay 15 (Kalifornien). Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Cot (mit Synonymen Cahors, Noir de Chartres), Cot de Cheragas, Gamay oder Monastrell (Mourvèdre) verwechselt werden.

Valdiguié - Weintraube und Blatt

Nach einer Hypothese wurde sie um das Jahr 1845 von einem Jean-Baptiste Valdiguié (+1864) in einem Weinberg in der Gemeinde Puylaroque (Tarn-et-Garonne) gefunden. Nach einer zweiten Hypothese wurde sie von einem Guillaume Valdiguier in der Gemeinde Aujols im etwas östlicher liegenden Département Lot gefunden. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt; die von Pierre Galet (1921-2019) vermutete Eltern-Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Mérille ist DNA-mäßig noch nicht bestätigt. Die Sorte war Kreuzungspartner bei den zwei Neuzüchtungen Melnik 82 und Ranna Melnishka Loza.

Die mittel bis spät reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen Echten Mehltau. Sie erbringt hellrote Rotweine mit mäßigem Alkohol- und Tanningehalt und wird deshalb auch gerne für Roséweine verwendet. Während der US-amerikanischen Prohibition (1920 bis 1933) wurde sie in Kalifornien unter dem Namen Napa Gamay sehr populär und belegte Ende der 1990er-Jahre noch rund 2.500 Hektar. Die wahre Identität der Sorte wurde erst 1980 durch Pierre Galet entdeckt. Der Bestand hat sich drastisch reduziert, 2010 waren es noch 126 Hektar, 2016 wurde kein Bestand mehr erfasst (?). Einen kleinen Bestand soll es auch in Brasilien geben. Die Sorte war im Süden Frankreichs weit verbreitet und belegte Ende der 1950er-Jahre noch knapp 5.000 Hektar Rebfläche. Darauf deutet auch das Synonym Plant du Midi (Pflanze des Midi) hin. Der Bestand in Südwest-Frankreich (Tarn), Languedoc und Provence ist jedoch bis zum Jahre 2016 auf 134 Hektar geschrumpft (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

Stimmen unserer Mitglieder

Roman Horvath MW

wein.plus ist ein handlicher, effizienter Wegweiser, um einen raschen Überblick in der bunten Welt der Weine, Winzer und Rebsorten zu erlangen. Im Weinlexikon, dem weltweit umfangreichsten dieser Art, findet man rund 26.000 Stichwörter zum Thema Rebsorten, Weingüter, Weinanbaugebiete sowie vieles mehr.

Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)

Das größte Weinlexikon der Welt

26.381 Stichwörter · 46.989 Synonyme · 5.323 Übersetzungen · 31.715 Aussprachen · 202.661 Querverweise
gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER