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Varietät

variété (F)
variety (GB)
variëteit (N)
variedad (ES)
variazione (I)
variedade (PO)

Dieser Begriff stiftet oft Verwirrung, da er in der einschlägigen Literatur unterschiedlich und oft auch falsch verwendet wird. Laut „Duden“ ist eine Varietät (lat. Varietas, dt. Abart oder Spielart, fallweise auch Rasse) innerhalb einer biologischen Systematik eine geringfügig abweichende Form einer Art (lat. Spezies). Im „Roche Lexikon Medizin“ ist eine Varietät eine der Subspezies untergeordnete Abart bzw. Spielart, die zum Teil früher auch als Typ bezeichnet wurde. Eine Variante (Abwandlung, Abart, Spielart, engl. variant) bedeutet eine Abweichung vom Vergleichs- oder Standardtyp bzw. Norm (leicht veränderte Form von etwas). Dieser Begriff wird aber im Zusammenhang mit der botanischen Ordnung nicht verwendet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird aber zwischen den beiden Begriffen Varietät und Variante kaum ein Unterschied gemacht.

Im Weinbau wird unter Varietät im allgemeinen Sprachgebrauch zumeist eine bestimmte Rebsorte verstanden. Diese Bezeichnung ist seit langem eingebürgert und existierte schon, bevor es die systematische Botanik gab. Aus botanischer Sicht ist das jedoch nicht korrekt, denn Varietät darf streng genommen nur für natürliche Populationen (Wildformen), nicht aber für Kulturformen verwendet werden. Um Verwechslungen zu vermeiden, kann man auf die Begriffe Rebsorte oder Sorte ausweichen. Unter Botanikern wird vorwiegend der Begriff Cultivar (ein Kunstwort aus „cultivated variety“) verwendet, worunter alle durch den Menschen kultivierten Rebsorten zu verstehen sind. Siehe auch unter Reben-Systematik.

Pinot-Sorten - Pino Blanc, Pinot Gris, Pinot Noir, Pinot Meunier, Frühburgunder

Bei den im Weinlexikon enthaltenen Rebsorten handelt es sich häufig um Spielarten, Varianten oder Klonmutanten, die durch Mutation entstanden sind. Diese unterscheiden sich äußerlich in wenigen Merkmalen (z. B. in der Beerenfarbe, im Geschmack oder in der Blattform), gelten aber auf Grund der (weitgehend) identischen Genotypen ampelographisch als identische Rebsorte. Signifikante Beispiele dafür sind die drei Spielarten des Traminers, sowie Pinot Noir, Pinot Gris und Pinot Blanc. Es handelt sich dabei um zwei Rebsortengruppen, die im Genotyp nicht unterscheidbar sind. Sie werden aber in der Praxis wie eigenständige Rebsorten geführt. Siehe auch bezüglich der zahlreichen Bezeichnungen für eine Rebsorte unter Synonym.

Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Dr. Christa Hanten

Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.

Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien

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