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Lexikon
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Der „Verband deutscher Prädikatsweingüter e.V.“ wurde 1910 unter dem Namen „Verband Deutscher Naturweinversteigerer e.V.“ gegründet. Dies erfolgte auf Initiative des Bürgermeisters von Trier Albert von Bruchhausen (1859-1948), der auch der erste Vorsitzende des Vereins war. Vorbild und Vorgänger war der zwei Jahre vorher gegründete Großer Ring VDP Mosel. Gründungsmitglieder waren Vereine einiger Anbaugebiete. Das damalige Ziel war, die nach besonderen Qualitätsmaßstäben produzierten Weine der Mitglieder auf Auktionen zu verkaufen. Im Jahre 1972 erfolgte eine Umstellung von „Verband der Versteigerungsvereine“ auf „Verband der Weingüter“. Eine Namensänderung in „Verband Deutscher Prädikatswein- und Qualitätsweingüter e.V.“ mit Neufassung der Ziele erfolgte 1990. Präsident wurde Michael Prinz zu Salm-Salm.

VDP - Mitgliedschaft

VDP-Manifest und VDP-Klassifikation

Im Jahre 1994 wurde der Verzicht auf die Großlagenregelung beschlossen und regelmäßige Betriebskontrollen eingeführt. Das VDP-Manifest wurde im Jahre 1996 verabschiedet, um das Weinkulturerbe für die Zukunft zu sichern. Einheitliche Klassifikationsgrundsätze für Gewächse Deutscher Herkunft wurden 1998 eingeführt. Da sich der Name für die Verwendung im Marketing als zu lang und umständlich herausstellte, erfolgte im Jahre 2000 eine Änderung auf den Namen „Verband Deutscher Prädikatsweingüter e.V.“ In der Pressearbeit und in den Werbemitteln lautet das Wortzeichen „VDP - Die Prädikatsweingüter“. 2002 wurde ein dreistufiges sowie 2012 ein erweitertes vierstufiges VDP-Klassifikationsmodell verabschiedet.

VDP-Organisation

Der VDP gliedert sich in einen Bundesverband und mit zehn Regionalverbänden. Die Organe des Bundesverbandes sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten, sechs Vizepräsidenten, den Vorsitzenden der Regionalverbände sowie der Geschäftsführung. Im Juli 2007 wählte die Mitgliederversammlung Steffen Christmann als Nachfolger des 17 Jahre amtierenden Michael Prinz zu Salm-Salm zum Präsidenten und beschloss eine Erweiterung des Präsidiums auf sieben Mitglieder. Neben Michael Graf Adelmann (Württemberg) und Reinhard Löwenstein (Mosel) als Vizepräsidenten sind Armin Diel (Nahe), Paul Fürst (Franken), Joachim Heger (Baden) sowie Wilhelm Weil (Rheingau) vertreten. Anfang 2022 löste Theresa Olkus nach fast 30-jähriger Amtszeit Hilke Nagel als Geschäftsführerin ab.

VDP - Präsidium-und-Regionalvorsitzende

VDP-Zielsetzung

Christmann nannte als wichtigste Aufgaben die konsequente Umsetzung der neuen Klassifizierung und die Präzisierung zeitgemäßer Qualitäts-Standards. Außerdem sollen die VDP-Mitgliedsbetriebe für eine Nachhaltigkeit im Weinbau sensibilisiert werden. Hauptsächliche Ziele sind Imagepflege, Förderung des Qualitätsstrebens, Regelung der Verkaufsbedingungen sowie Vertretungsanspruch der Mitglieder gegenüber anderen Verbänden. Die VDP-Prädikatsweingüter verstehen sich als Elite der deutschen Weinerzeuger. Mit Stand Juli 2016 gab es 198 Mitgliedsbetriebe, die in den zehn regionalen VDP-Verbänden organisiert sind. Sieben davon vertreten jeweils ein Anbaugebiet und drei vertreten jeweils zwei. Das sind Baden, Franken, Mittelrhein, Nahe und Ahr, Mosel, Pfalz, Rheingau und Hessische Bergstraße, Sachsen und Saale-Unstrut sowie Württemberg.

VDP-Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft im VDP wird erst nach längerer Beobachtungs- bzw. Prüfungsphase verliehen. Die Mitglieder müssen sich zur Einhaltung von strengen Qualitätsmaßstäben mit höheren Standards als im Deutschen Weingesetz verpflichten. Das sind niedrigere Erträge, höhere Mostgewichte und Handlese ab Prädikat Auslese. Die Weinberge müssen sich in Spitzenlagen befinden und zumindest 80% der traditionellen Rebsorten der Anbaugebiete aufweisen. Es muss nach umweltverträglichen Methoden mit Begrünung und organischer Düngung zwecks Förderung der natürlichen Humusversorgung gearbeitet werden. Mit dem Verband Naturland wurde ein Konzept für biologisch-ökologischem Anbau entwickelt. Die Mitgliedschaft muss zumindest alle fünf Jahre durch neuerliche VDP-Kontrollen bestätigt werden. Die Weine müssen auf Etikett und Kapsel das VDP-Zeichen (Wappen mit schwarzem Adler) tragen. Der Anteil der VDP-Weingüter beträgt mit 4.000 Hektar zwar nur rund vier Prozent der deutschen Rebfläche, der Anteil an Qualitäts- und Prädikatsweinen ist aber wesentlich höher. Die VDP-Güter sind durchschnittlich seit acht Generationen in Familienbesitz. Die VDP-Mitgliedschaft ist eine Weingutsklassifikation.

VDP - Flaschen mit VDP-Kapsel

weiterführende Informationen

Die Regeln für die Klassifizierung bzw. Einstufung der Lagen und Weine sind unter VDP-Klassifikation beschrieben. Siehe eine Aufstellung aller VDP-Weingüter im Weinführer von Wein-Plus sowie auch auf der VDP-Website.

Bilder: © VDP.Die Prädikatsweingüter

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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