Die weiße Rebsorte stammt von Sardinien (Italien) oder aus Spanien. Es handelt sich um eine der vielen Sorten mit Vernaccia im Namen. Synonyme sind Caganaccia, Carnaccia, Granazza, Moranina, Pellegrina, Pissotta, Spargoletta Bianca, Spergola, Spargolina, Spergolina, Spergolinàis, Varnacchia, Vernaccia, Vernaccia Austera, Vernaccia Bianca, Vernaccia, di San Vero Millis und Vernaccia di Solarussa. Nach einer Hypothese soll sie durch die Phöniker über die 800 v. Chr. von ihnen gegründete Hafenstadt Tharros nach Sardinien gebracht worden sein. Das würde auch einen oft vermuteten spanischen Ursprung bestätigen. Die jedenfalls sehr alte Sorte wurde erstmals 1327 in einem Gesetzestext in Iglesias im Südwesten der Insel erwähnt. Nach persönlicher Auskunft von Dr. Erika Maul (JKI) ist die Sorte Spergola identisch.
Die mittel bis spät reifende Rebe ist besonders anfällig für Echten und Falschen Mehltau, sowie empfindlich gegen späten Frost. Sie erbringt bei entsprechendem Ausbau alterungsfähige Weißweine mit eher neutralem Geschmack. Die Sorte wird fast ausschließlich im DOC-Bereich Vernaccia di Oristano im unteren Teil des Valle del Tirso in der Provinz Oristano angebaut. Dort wird sie für verschiedene Weintypen von trocken bis süß und auch für gespritete Weine im Sherrystil verwendet. Die Anbaufläche im Jahre 2016 betrug 246 Hektar mit stark fallender Tendenz (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)