Die weiße Rebsorte stammt aus Italien. Es handelt sich um eine der vielen Vernaccia-Sorten. Synonyme sind Bervedino, Caccione, Drupeccio, Piccabòn, Primaticcio Bianco, Trupeccio, Uva Bianca Antica, Uva Vecchia, Vernaccia, Vernaccia Bianca di San Gimignano und Vernaccia di Toscana. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Drupeggio oder Vernaccia di Oristano verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2011 erfolgten DNA-Analysen ist die Sorte Bervedino identisch. Nach verschiedenen Hypothesen soll sie aus Ligurien, oder von Spanien oder Griechenland gekommen sein. Die sehr alte Sorte wurde erstmals im Jahre 1276 in der Gemeinde San Gimignano (Provinz Siena) in der Toskana erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde sie vom Kellermeister des Papst Paul III. (1468-1549) gelobt.
Die mittel bis spät reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für beide Mehltauarten und Traubenfäule. Sie erbringt Weißweine mit Zitrus- und Bittermandelnoten, die hohes Qualitätspotential aufweisen. Die Sorte wird hauptsächlich rund um San Gimignano angebaut, wo sie in den DOC-Weinen Colli dell’Etruria Centrale und San Gimignano, sowie bestimmend im DOCG-Wein Vernaccia di San Gimignano enthalten ist. In der Emilia-Romagna ist sie als Bervedino im DOC-Weißwein Colli Piacentini (Vin Santo Monterosso Val d’Arda) zugelassen. Die Anbaufläche im Jahre 2016 betrug 884 Hektar (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien