DOC-Bereich für Rotweine, Roséweine und Weißweine in der italienischen Region
Kampanien. Die Zone umfasst komplett die Gemeinden Boscotrecase, Ercolano, San Sebastiano al Vesuvio und Trecase, sowie Teilbereiche der Gemeinden Boscoreale, Cercola, Ottaviano, Pollena Trocchia, Portici, San Giuseppe Vesuviano, Sant’Anastasia, Somma Vesuviana, Terzigno, Torre Annunziata und Torre del Greco in der Provinz Napoli. Die Rebflächen liegen an den unteren Hängen des Vesuvs hoch über dem Golf von Neapel. Hier wurde schon in der
Antike Weinbau betrieben und zwar lange vor dem Vesuvausbruch 79 nach Christi, bei dem unter anderem die berühmte Stadt
Pompeji komplett zerstört wurde. Der vulkanische Boden ist für den Anbau von Reben bzw. den Weinbau ausgezeichnet geeignet. Die Bezeichnung der Weintype „Lacrima Christi del Vesuvio“ leitet sich übrigens von einer Legende ab. Neapel war schon vor Tausenden von Jahren so verrucht und die Bosheit der dort lebenden Menschen so groß, dass immer, wenn Jesus/Gott auf dieses Fleckchen Erde hinuntersah, weinen musste. Seine Tränen fielen auf den Vesuv und machten den Boden nährstoffreich und fruchtbar.
Der Wein aus dieser Gegend hatte bis zur DOC-Klassifikation im Jahre 1983 einen eher bescheidenen Ruf. Besonders das bekannte Weingut
Mastroberardino verhalf dem Wein in der Folge zu neuem Ansehen. Der
Bianco wird aus
Caprettone (zum. 35%) und
Verdeca (zum. 45%), sowie
Falanghina und/oder
Greco (max. 20%) verschnitten (die Sorte Caprettone ist übrigens entgegen den DOC-Angaben gemäß
DNA-Analysen nicht identisch bzw. kein
Klon der Sorte
Coda di Volpe Bianca). Die Weintypen
Rosso und
Rosato werden aus Palombina =
Piedirosso (zum. 50%), Olivella =
Sciascinoso (zum. 30%) und
Aglianico (max. 20%) produziert. Mit einem Alkoholgehalt von zumindest 12% vol und maximal 65% der möglichen Mostmenge dürfen alle drei Weine die Bezeichnung
Lacryma Christi del Vesuvio führen. Von allen drei gibt es auch einen
Spumante, vom Bianco auch einen
Liquoroso. Wenn die Trauben aus klassifizierten Weinbergen stammen, kann
Vigna gefolgt vom Lagennamen angegeben werden.