Frühere französische Weinqualitätsstufe Landwein (pays = Land), die eine Qualitätsstufe unter den Qualitätsweinen (AOC, nun AOP) lag. Mit der im August 2009 wirksam gewordenen EU-Weinmarktordnung wurde sie durch den neuen Begriff IGP = „Indication Géographique Protégée“ ersetzt, die in deutsch der neuen Stufe g.g.A. = „geschützte geographische Angabe“ entspricht (siehe dazu auch detailliert unter Qualitätssystem). Die alte Bezeichnung Vin de pays durfte übergangsweise bis zum Jahrgang 2013 verwendet werden. Ab dem Jahrgang 2014 war nur mehr IGP zulässig.
Insgesamt gab es in Frankreich rund 150 Vins de pays. Rund 85% davon stammten aus dem riesigen Bereich Midi im Süden Frankreichs. Der Produktionsanteil betrug etwa 20%, der Großteil waren Rotweine. Es gab regionale, départementale und lokale Vins de pays. Diese Gliederung wurde bei der Umstellung auf IGP im Wesentlichen beibehalten und auch viele der Bezeichnungen blieben identisch. Die regionalen VdP-Bereiche erstreckten sich über mehrere Départements bzw. Regionen. Die 94 lokalen (zonalen) VdP-Bereiche umfassten einzelne bis mehrere Gemeinden.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach