Französische Bezeichnung für einen aus Rotweintrauben (dunklen Trauben) produzierten, blassroten und einem Rosé ähnlichem Wein. Dies bedeutet wörtlich „grauer Wein“, wobei dies nicht unbedingt farblich zu verstehen ist. Er durchläuft keine Maischegärung, sondern wird eigentlich wie ein Weißwein gekeltert. Gegebenenfalls lagert der Most nur kurze Zeit auf der Maische und wird dann abgezogen. Beim Champagner wird dieses Verfahren als Blanc de noirs bezeichnet. Der Wein ist eine französische Spezialität in Lothringen (Côtes de Toul) und bei den Weinen des regionalen IGP Val de Loire. Dieser Weinstil ist auch in Marokko populär, wo er zumeist aus Cinsaut, Grenache Noir (Garnacha Tinta) und Cabernet Sauvignon gekeltert wird.
Ein Vin gris entspricht bezüglich dem Herstellungsverfahren in etwa den Weintypen Gleichgepresster (Österreich), Kretzer (Südtirol), Süßdruck (Schweiz) und Weißherbst (Deutschland). Eine noch hellere Version des Vin gris ist Gris de gris, der aber aus Weißweintrauben mit rötlicher Beerenfarbe wie zum Beispiel Pinot Gris hergestellt wird.
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.
Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden