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Vinea Wachau Nobilis Districtus

Eine Winzervereinigung bzw. Gebietsmarke im Weinbaugebiet Wachau (Niederösterreich) für herkunftstypische trocken ausgebaute Qualitätsweißweine. Sie wurde 1983 von den vier Wachauer Weinbau-Pionieren Franz Hirtzberger sen. (1922-2007), Josef Jamek, Franz Prager und Willi Schwengler als Direktor der Winzergenossenschaft Wachau (heute Domäne Wachau) gegründet. Ziel und Zweck war, eine gebietsgeschützte Marke kreieren, die sich gegen die damals weit verbreitete Gepflogenheit richtete, Weine aus anderen NÖ-Weinbaugebieten einzukaufen und als Wachauer Wein zu vermarkten. Mit dem Namen bezeichnete der Adelige Leuthold I. von Kuenring (1243-1313), der auf seiner Burg Dürnstein residierte, das Kernstück seiner Besitzungen, das der heutigen Wachau entsprach. Er ist auf dem Etikett enthalten, statt eines Schwertes trägt er jedoch einen Weinpokal in seiner Rechten. Obmann war 24 Jahre Franz Hirtzberger jun., sein Nachfolger ist seit 2012 Emmerich Knoll

Vinea Wachau Nobilis Districtus - Logos

Richtlinien

Die Mitglieder erklären verbindlich, der Wachauer Weinkultur zu dienen und ausschließlich Weine aus der Wachau zu führen. Jeglicher Zukauf von Wein und Trauben aus anderen Weinbaugebieten sind den Betrieben bei sonstigem Ausschluss aus dem Verband untersagt. Derzeit zählt die Vinea Wachau an die zweihundert Mitglieder und kontrolliert über 85% der Rebfläche in der Wachau. Seit dem Jahrgang 2023 müssen alle Betriebe nach den Richtlinien des Gütesiegels Nachhaltig Austria arbeiten bzw. zertifiziert sein. Zur Weinherstellung können die in der Wachau heimischen weißen Qualitätswein-Rebsorten verwendet werden. Es sind dies vor allem Riesling, Grüner Veltliner, Neuburger und die Burgundersorten Chardonnay, Grauburgunder (Pinot Gris) und Weißburgunder (Pinot Blanc). Die drei Qualitäts-Kategorien sind nur für Mitgliedsbetriebe gestattet. Sie tragen die Bezeichnungen Steinfeder (1984 eingeführt), sowie Federspiel und Smaragd (einige Jahre später). Für alle drei gilt, dass es trockene (max. 9 g/l Restzucker), unaufgebesserte Qualitätsweine aus der Wachau sein müssen.

Codex Wachau

Die Betriebe, vorausgesetzt sie produzieren Qualitäten in den Kategorien „Steinfeder“, „Federspiel“ oder „Smaragd“, unterwerfen sich seit Mai 2006 dem „Codex Wachau“. Die wesentlichen sechs Säulen sind:

Herkunftsprinzip

Der Wein kommt ausschließlich aus dem Anbaugebiet Wachau, wird in den Kategorien Steinfeder, Federspiel und Smaragd produziert und muss im Anbaugebiet in Flaschen abgefüllt werden.

Keine Anreicherung

Auf jegliches Anreichern (Chaptalisierung) wird verzichtet. Das von Natur und Jahrgang vorgegebene Reifepotential und der daraus resultierende natürliche Zuckergehalt der Trauben sind allein und ausschließlich bestimmend für die Qualität im Glas. Daraus ergibt sich die Kategorisierung der Wachauer Weine.

Keine Konzentrierung

Es wird ausnahmslos auf jegliche Konzentration verzichtet. Die natürliche Zusammensetzung von WeintraubenTraubenmost und Wein darf durch technische Verfahren (Vakuumdestillation, Umkehrosmose, Cryoextraction, etc.) nicht verändert werden.

Keine Aromatisierung

Es findet garantiert kein Aromatisieren statt. Das heißt, es gibt keine Verfälschung der natürlichen Aromenstruktur; weder BarriqueeinsatzWood-chips noch önologische Tannine (Tanninpulver) sind gestattet.

Keine Fraktionierung

Es findet garantiert keine Fraktionierung statt (Spinning Cone Column). Das Zerlegen des Weines in seine Einzelbestandteile und das willkürliche Wiederzusammensetzen wurde von der EU für Weine aus Amerika am EU-Markt gestattet. Die Wachauer Winzer halten diese Technik für Verrat an der Natur und werden davon selbstverständlich keinen Gebrauch machen.

Natur und sonst nichts

Die Vinea-Winzer verzichten in den Kategorien Steinfeder, Federspiel und Smaragd auf viele Möglichkeiten der modernen Weinwirtschaft, das heißt Manipulationen wider die Natur. 

Logos: Vinea Wachau

Stimmen unserer Mitglieder

Dr. Edgar Müller

Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.

Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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