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Viognier

Die weiße Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Galopine, Petit Viognier, Viogné, Viogner, Viognier Bijeli, Viognier Blanc, Viognier Jaune, Viognier Vert, Vionjer, Vionnier Vionnier Jaune, Vionnier Petit, Vionnier Vert. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Altesse, Chouchillon (Faux Viognier) oder Vugava verwechselt werden. Gemäß 2008 erfolgten DNA-Analysen besteht eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit Mondeuse Blanche, sowie eine enge Verwandtschaft mit Freisa. Die mittel reifende, nicht sehr ertragreiche Rebe ist relativ widerstandsfähig gegen Botrytis, jedoch anfällig für Echter Mehltau. Sie erbringt tiefgelbe, alkoholstarke, extraktreiche Weißweine mit Aromen nach Aprikosen, Pfirsichen, Zitronen und Blumen (Maiglöckchen, Veilchen) sowie Alterungspotential.

Viognier - Weintraube und Blatt

Nach einer Hypothese soll sie bereits unter Kaiser Probus (232-282) von Dalmatien nach Frankreich gelangt sein, dafür fehlen aber historische und genetische Beweise. Die Sorte wurde erstmals im Jahre 1781 an der Rhône erwähnt. Nach der Reblaus-Katastrophe wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts viele damit bepflanzte Rebflächen aufgelassen. Die Sorte wurde in Frankreich in den 1960er-Jahren auf nur mehr 14 Hektar angebaut. In den letzten Jahrzehnten ist sie aber wieder in Mode gekommen und belegt nun insgesamt 8.823 Hektar Rebfläche. Die Sorte ist Bestandteil im Rhône-Rezept und dort in den Appellationen Château-Grillet, Condrieu, Côte Rôtie, Côtes du Rhône und Lirac zugelassen (nicht jedoch z. B. Châteauneuf-du-Pape). Sie ist aber auch in weiten Teilen im Süden verbreitet, vor allem im Languedoc aber auch im Roussillon.

Weitere Länder in Europa sind Deutschland (Pfalz), Griechenland, Italien (1.827 ha), Malta, Moldawien (31 ha), Österreich, Portugal (125 ha), Rumänien (20 ha), Schweiz (44 ha), Spanien (213 ha), Türkei (15 ha), Schweiz (31 ha) und Ungarn (13 ha). Außereuropäische Länder sind Argentinien (773 ha), Australien (753 ha), Brasilien (11 ha), Chile (839 ha), Israel, Kanada (101 ha), Neuseeland (129 ha), Südafrika (822 ha), Thailand (1 ha), Uruguay (41 ha) und die USA mit einigen Bundesstaaten (1.481 ha). In Kalifornien gibt es sogar eine Winzervereinigung namens „The Viognier Guild“. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 16.063 Hektar Rebfläche mit steigender Tendenz ausgewiesen. Gegenüber dem Jahre 1990 mit damals 3.160 Hektar bedeutet dies die fünffache Menge. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 49 (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.

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