Das ganz im Westen liegende österreichische Bundesland zählt (neben Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und Tirol) zur kleinsten Weinbauregion Bergland Österreich. Diese Bezeichnung gilt für Landweine, Qualitätsweine dürfen unter „Weinbaugebiet Vorarlberg“ vermarktet werden. Einst gab es hier rund 500 Hektar Rebfläche vor allem im Walgau und im Rheintal. Durch die Reblaus und die Konkurrenz des Südtiroler Weins nach dem Bau der Arlbergbahn verschwanden die Reben bis auf einen Weingarten in Röthis fast vollständig. Im Jahre 2022 umfassten sie 5 Hektar, der „Verein der Weinbautreibenden Vorarlbergs“ besteht aus 70 Mitgliedern. Kultiviert werden die Weißweinsorten Müller-Thurgau, Riesling, Chardonnay, Weißburgunder (Pinot Blanc) und Traminer, sowie die Rotweinsorten Blauburgunder (Pinot Noir), Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Merlot. Bekannte Weingüter sind unter anderem Gert Markowski und Volker Scheidbach in Göfis, Franz Nachbaur in Röthis, Peter Summer in Frastanz und Josef Möth in Bregenz mit dem westlichsten Heurigen Österreichs.
Der Winzer Josef Möth bewirtschaftet 3,5 Hektar Rebfläche am Bodensee. Im Mai 2019 startete er ein interessantes Projekt. Zwei Tanks mit je 1.000 Liter Weißwein und Rotwein wurden 60 Meter tief im Bodensee versenkt. Der Weißwein soll ein halbes, der Rotwein ein ganzes Jahr im See verbringen. Es soll damit herausgefunden werden, wie die hier vorherrschende gleichmäßige Temperatur von 4 °Celsius, die dunklen Lichtverhältnisse und der hohe Wasserdruck sich auf Geschmack bzw. Qualität auswirken. Die Weine werden als „Edition Tiefenrausch“ vermarktet. Unterstützt wird das Projekt vom Klosterneuburger Weinbauinstitut (HBLA für Obst und Weinbau). Ähnliche Projekte gab es schon am Neusiedlersee und im Meer.
Quelle Tiefenrausch: Der Winzer 06/2019
Das Lexikon von wein.plus ist für mich die umfangreichste und beste Informationsquelle über Wein, die es derzeit gibt.
Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)