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Vouillamoz José

Der Schweizer Biologe und Rebenspezialist Dr. José F. Vouillamoz (geboren 1971) schloss das Biologie-Studium an der Schweizer Universität Lausanne im Jahre 1994 mit Auszeichnung ab. Er setzte sein Studium mit der Doktorarbeit „Molekulare Cytotaxonomie und Phylogeografie der Gattung Onosma in der Schweiz und in den angrenzenden Ländern“ fort und stellte diese Doktorarbeit im Jahre 2001 fertig. In Verbindung seiner Leidenschaft für den Wein mit der Molekulargenetik bekam er ein Stipendium des Schweizer Nationalfonds, um den Ursprung und die Genealogie der zahlreichen autochthonen Rebsorten des schweizer Kantons Wallis zu erforschen. Für das Stipendium verbrachte er das Jahr 2002 als Postgraduate-Forscher mit seiner Kollegin Professor Dr. Carole Meredith an der University of California in Davis (USA).

Vouillamoz José - Julia Harding, José Vouillamoz, Jancics Robinson und Buchcover Schweizer Rebsorten

Im Jahre 2003 führte Dr. Vouillamoz eine Forschung mit der italienischen Rebenexpertin Dr. Stella Grando am Institut San Michele all’Adige (Trient) über die Lokalisierung der Domestizierung der Weinrebe durch, wobei die Genetik, die Archäologie und die Chemie berücksichtigt wurden. Diese Arbeit wurde in Zusammenarbeit mit Professor Patrick McGovern von der Universität Pennsylvania und dem archäologischen und anthropologischen Museum Philadelphia durchgeführt. Daraus resultiert für Dr. Vouillamoz die Erkenntnis, dass seiner Meinung nach die erstmalige Domestizierung der Weinrebe im heutigen Südost-Anatolien in der Türkei und nicht wie generell angenommen in Transkaukasien stattgefunden hat.

Im Jahre 2004 wurde von Dr. Vouillamoz und Dr. Grando die Elternschaft der Sorte Sangiovese entdeckt (worüber es aber auch andere Meinungen gibt). Gemeinsam mit der Ampelographin Dr. Anna Schneider vom nationalen Forschungsrat in Grugliasco (Turin) wurden die vielfältigen Verwandschaftsverhältnisse der Nebbiolo ermittelt, die ein Elternteil von zumindest sechs norditalienischen Rebsorten ist. Die umfangreichen Forschungen und DNA-Analysen führten zu unerwarteten Entdeckungen der Verwandtschaftsverhältnisse der alten Walliser Rebsorten Cornalin d’Aoste, Lafnetscha, Rèze, Rouge du Pays und vielen anderen (eine komplette Aufstellung dieser sehr alten Sorten gibt es unter Alte Gewächse).

Dr. Vouillamoz und Dr. Claire Arnold von der Schweizer Universität Neuchâtel publizierten 2006 im Internet die „Swiss Vitis Microsatellite Datenbank“ mit den DNA-Profilen von mehr als hundert in der Schweiz angebauten Rebsorten. Von Dr. Vouillamoz wurde der Stammbaum der Sorte Syrah ausgeweitet und Pinot als höchstwahrscheinlicher Urgroßvater identifiziert, die genetischen Beziehungen von Mondeuse Blanche, Mondeuse Noire und Viognier festgestellt, der örtliche Ursprung des Chasselas bestimmt und der Stammbaum des Müller-Thurgau vervollständigt. 2012 wurde vom Autorenteam Jancis Robinson, Julia Harding und José Vouillamoz das Werk „Wine Grapes - a complete guide to 1,368 vine varieties“ herausgebracht. Und 2018 wurde von Vouillamoz das Werk „Schweizer Rebsorten - Ihre Geschichte und Ursprünge“ publiziert.

Bild: © Stephen Howse

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Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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