Eines der drei spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Steiermark. Es liegt nahe der Grenzen zu Slowenien und Ungarn, sowie dem Burgenland. Das früher als Südoststeiermark bezeichnete Gebiet wurde im Jahre 2016 auf Vulkanland Steiermark umbenannt. Es wird auch als „Land der Burgen und Schlösser“ bezeichnet.
Im Norden befinden sich am Ringkogel bei der Gemeinde Hartberg Rebflächen in 650 Meter Seehöhe, die zu den höchstgelegenen Weinbergen Österreichs zählen. Klimatisch ist dies eine Übergangszone zwischen heißem, trockenem pannonischem mit wenig Niederschlägen und feuchtwarmem Mittelmeerklima. Es herrschen vulkanische Böden mit sandigem Lehm, Tonerde und Basaltverwitterungen vor. Die aufragenden Vulkankegel prägen die Landschaft und gaben auch den neuen Namen. Die zwei Großlagen heißen Oststeirisches Hügelland und Steirisches Vulkanland.
Vier Weinstraßen führen durch die von sanften Hügeln geprägte Landschaft. Bekannte Weinbaugemeinden sind Bad Radkersburg, Feldbach, Gleichenberg, Gleisdorf, Hartberg, Kapfenstein (Rieden An der Kapelle, Hinteregg, Rosenleiten), Klöch mit der Spezialität „Klöcher Traminer“, Riegersburg (Rieden Brunnenfeld, Festungsmauer, Turnierplatz), St. Anna am Aigen, St. Peter, Straden (Rieden Buchberg, Klausen), St. Anna am Aigen, Tieschen und Weiz. Diese sind durch Klöcher Weinstraße, Thermenland Weinstraße, Südoststeirische Hügelland-Weinstraße und Oststeirische Römer-Weinstraße verbunden.
Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten insgesamt 1.657 Hektar Rebfläche. Gegenüber dem Jahre 2016 mit 1.524 Hektar war dies eine Steigerung um um 133 Hektar (9%). Davon machen die Weißweinsorten 1.408 Hektar (85%) und die Rotweinsorten 249 Hektar (15%) aus. Bei den Weißweinsorten dominiert der Welschriesling, gefolgt von Weißer Burgunder und Sauvignon Blanc. Bei den Rotweinsorten dominiert Zweigelt, gefolgt von Blauer Wildbacher und Merlot. Aufsteiger waren die Sorten Muscaris, Muskateller, Sauvignon Blanc, Souvignier Gris und Weißburgunder, Absteiger Müller-Thurgau und Blauburger.
Rebsorte
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in Österreich
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Farbe |
HA
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%-Ant
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HA
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%-Ant
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Welschriesling | - | weiß | 319 | 19,2 | 310 | 20,3 |
Weißer Burgunder | Pinot Blanc, Klevner | weiß | 291 | 17,6 | 240 | 1507 |
Zweigelt | Blauer Zweigelt, Rotburger | rot | 146 | 8,8 | 177 | 11,6 |
Sauvignon Blanc | Muskat-Sylvaner | weiß | 173 | 6,4 | 108 | 7,1 |
Muskateller | Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc | weiß | 138 | 8,3 | 66 | 4,3 |
Chardonnay | Morillon | weiß | 113 | 6,8 | 93 | 6,1 |
Müller-Thurgau | Rivaner | weiß | 76 | 4,6 | 103 | 6,8 |
Grauer Burgunder | Pinot Gris, Ruländer | weiß | 61 | 3,7 | 35 | 2,3 |
Scheurebe | Sämling 88 | weiß | 51 | 3,1 | 59 | 3,8 |
Traminer | Gewürztraminer, Roter T., Gelber T. | weiß | 38 | 2,3 | 37 | 2,4 |
Muscaris | - | weiß | 27 | 1,6 | - | - |
Blauer Wildbacher | - | rot | 25 | 1,5 | 32 | 2,1 |
Souvignier Gris | - | weiß | 25 | 1,5 | - | - |
Weißer Riesling | Riesling, Rheinriesling | weiß | 21 | 1,2 | 24 | 1,5 |
Merlot | - | rot | 16 | 0,9 | 14 | 0,9 |
Goldburger | - | weiß | 11 | 0,7 | 25 | 1,6 |
Blauer Burgunder | Pinot Noir, Blauer Spätburgunder | rot | 8 | 0,5 | 9,4 | 0,6 |
Blauburger | - | rot | 7 | 0,4 | 13 | 0,9 |
Cabernet Sauvignon | - | rot | 7 | 0,4 | 8,4 | 0,6 |
Blütenmuskateller | - | weiß | 6,5 | 0,4 | - | - |
St. Laurent | - | rot | 6 | 0,3 | 7,5 | 0,5 |
Roesler | - | rot | 5 | 0,3 | 4,6 | 0,3 |
Blaufränkisch | - | rot | 3 | 0,2 | 3,7 | 0,2 |
Grüner Veltliner | Weißgipfler | weiß | 3 | 0,2 | 2,8 | 0,2 |
Syrah | Shiraz | rot | 3 | 0,2 | 1,8 | 0,1 |
Sylvaner | Grüner Sylvaner | weiß | 2 | 0,1 | 2,6 | 0,2 |
Furmint | - | weiß | 2 | 0,1 | 0,2 | - |
Muskat-Ottonel | - | weiß | 1,3 | 0,1 | 1,4 | 0,1 |
Rathay | - | rot | 1 | 0,1 | 0,6 | - |
Bouvier | - | weiß | 0,5 | - | - | - |
Cabernet Franc | - | rot | 0,3 | - | 0,3 | - |
Goldmuskateller | - | weiß | 0,2 | - | - | - |
Frühroter Veltliner | Malvasier | weiß | 0,1 | - | - | - |
sonstige Sorten | - | weiß/rot | 76 | 4,6 | 147 | 9,6 |
WEISSE SORTEN |
- |
weiß |
1.408 |
85 |
1.219 |
80 |
ROTE SORTEN |
- |
rot |
249 |
15 |
305 |
20 |
GESAMT |
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1.657 |
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1.524 |
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Der Bereich Vulkanland Steiermark DAC umfasst die politischen Bezirke Südoststeiermark, Hartberg/Fürstenfeld und Weiz sowie Gemeinden des Bezirks Leibnitz am linken Ufer der Mur. Die ortsübergreifenden Weinbaugemeinden sind Klöch, Straden, St. Peter, Tieschen, St. Anna, Kapfenstein, Riegersburg und Oststeiermark. Die Leitsorten sind Sauvignon Blanc (für alle Weinbaugemeinden), Weißburgunder (für Oststeiermark, Riegersburg, Kapfenstein, St. Anna, St. Pater), Burgunder-Cuvée (für Tieschen), Traminer (für Klöch) und Grauburgunder (für Straden).
Im Jahre 2018 wurde in der Steiermark das herkunftsorientierte DAC-System eingeführt. Alle anderen Qualitätsweine müssen mit der Herkunft Steiermark, die Landweine unter der Weinbauregions-Bezeichnung Steirerland vermarktet werden. Im Gegensatz zu den österreichischen Bundesländern Burgenland und Niederösterreich (wo die einzelnen Gebiete zeitlich nacheinander realisiert wurden) wurde ein Gesamtkonzept für alle drei spezifischen Weinbaugebiete erarbeitet. Es gibt eine dreistufige Herkunftspyramide mit den Stufen Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Die DAC-Pyramide:
Der steirischen Sortenvielfalt wird unterschiedlich Rechnung getragen (siehe die Sorten in der Graphik oben). Beim Gebietswein bleibt sie erhalten, beim Ortswein und zum Teil auch beim Riedenwein wurden unterschiedlich je Weinbaugebiet lokale Leitsorten definiert. Die Gebietsweine dürfen ab dem 1. März, die Riedenweine und die Ortsweine ab dem 1. Mai des auf die Ernte folgenden Jahres vermarktet werden. Eine Ausnahme bilden die Weine aus den Sorten Welschriesling und der Schilcher Klassik (nur in der Weststeiermark), die als Gebietswein schon ab den 1. Dezember des Erntejahres und als Ortswein ab dem 1. Feber des auf die Ernte folgenden Jahres vermarktet werden dürfen. Ebenso gilt eine Ausnahme für den vom Verein Wein Steiermark kreierten Markenwein Steirischer Junker, der traditionsgemäß Anfang November präsentiert wird.
Bekannte Weingüter sind Erzherzog Johann Weine, Frauwallner Walter, Frühwirth Fritz, Gießauf-Nell, Gölles, Herrenhof Lamprecht, Krispel, Neumeister, Platzer Manfred, Ploder-Rosenberg, Pock Franz, Thaller Koarl und Winkler-Hermaden.
Kapfenstein : © ÖWM - Gerhard Elze
Karte und DAC-Pyramide: © ÖWM
Steirischer Junker: Toni Muhr
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg