Der amerikanische Weinbau-Pionier Philip Marshall Wagner (1904-1996) war in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland Zeitungs-Redakteur. Er war der Herausgeber von The Evening Sun und später von The Sun. Während der amerikanischen Prohibition (1920-1933) begann er sich als Hobby-Kellermeister mit Weinbau zu beschäftigen. Im Jahre 1933 veröffentlichte er das Buch „American Wines and How to Make Them“ (wie man amerikanischen Wein macht). Dann begann er im Jahre 1939 in großem Umfang französische Hybriden und Veredelungs-Unterlagen aus Frankreich von den berühmten Rebzuchtbetrieben Baco, Seibel und Seyve-Villard einzuführen. Er erprobte diese bezüglich ihrer Eignung für den Weinbau auf dem von ihm und seiner Frau Jocelyn gegründeten Rebzuchtbetrieb und Weingut Boordy Vineyards. Von dort aus wurden die Rebsorten über nahezu alle US-Staaten an der amerikanischen Atlantik-Ostküste verbreitet. Wagner war mehrmals Mitglied der Weinjury der jährlichen „California State Fair“ in Sacramento, wo alle bedeutenden Weine Kaliforniens verkostet und bewertet wurden. Das 1945 erschienene Buch „A Wine-Grower’s Guide“ war das erste Werk über französische Hybriden in den USA. Philip Wagner hat den Weinbau im Osten Nordamerikas maßgeblich beeinflusst und in eine neue Richtung gelenkt. Von der französischen Regierung wurde er zum „Officier du Mérite Agricole“ ernannt. Siehe auch unter Weinbaupersönlichkeiten.
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)