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weibliche Rebsorten

female cultivars (GB)

In der Regel sind kultivierte Weinreben einhäusig (männliche und weibliche Blüten auf derselben Pflanze), die Wildreben hingegen zweihäusig (getrennt auf verschiedenen Pflanzen). Die kultivierte einhäusige Rebe besitzt Zwitterblüten (Hermaphroditen), das heißt, es sind das männliche und das weibliche Sexualorgan in einer Blüte vereinigt. Die rein weiblichen Wildreben haben eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Rebsorten gespielt. Sie waren auf eine Fremdbefruchtung angewiesen und bestenfalls wurden sie durch eine andere Rebsorte befruchtet, was Inzuchtprobleme ausschloss. Bei Auskeimen eines Traubenkerns zu einem Sämling ist dann durch diese natürliche Kreuzung eine neue Rebsorte entstanden. Bei einer Selbstung (Selbstbefruchtung) resultieren durch negative Inzuchteffekte großteils eher mindere Nachkommen. Die Natur hat sich davor sozusagen durch die Zweihäusigkeit oder Selbststerilität geschützt. Denn eine Befruchtung mit fremden Genen führt zu positiven Heterosis-Effekten (Veränderungen gegenüber den Eltern) in der Nachkommenschaft.

Züchtung von Rebsorten

Weibliche Rebsorten waren in der Züchtung neuer Sorten als Muttersorten schon immer sehr beliebt, da man sie nicht kastrieren musste und durch das fehlende männliche Organ eine unerwünschte Selbstung (Selbstbefruchtung) ausgeschlossen war. Dies wurde möglicherweise bereits in der Antike praktiziert. Wegen der erforderlichen Fremdbefruchtung sind soclhe Reben aber ertragsinstabil und neigen oft zum Verrieseln. Ein Vorteil sind die in der Regel größeren Beeren, weshalb weibliche Sorten gerne als Tafeltrauben genutzt werden. Die Befruchtung erfolgt hauptsächlich über Wind von in der Nähe stehenden Rebstöcken mit den Pollen von zwittrigen Blüten. Im Bedarfsfall pflanzt man im Weingarten starkblühende Sorten als Fremdbestäuber, die in oder neben der Zeile stehen. Es genügen relativ wenige als Pollenlieferant. Der Blütezeitpunkt der Spender- und Empfängerpflanze muss aber in etwa passen (Pollen sind in der Regel etwas früher reif, als die Blütennarben). Viele Unterlagsreben sind ebenfalls rein weiblich oder männlich, weil bei denen eine Fruchtausbeute ja keine Rolle spielt.

weibliche Rebsorten: Doux d’Henry, Kéknyelü, Lambrusco di Sorbara, Picolit

Sorten

Rein weibliche Rebsorten sind Alba Imputotato, Angur Kalan, Ardonnet, Arna-Grna, Bagrina, Bakator Kék, Bakator Roz, Barry, Bermestia Bianca, Bicane, Black Morocco, Blanc d’Ambre, Blatina, Blauer Augster, Bratkovina Crna, Brighton, Camaralet de Lasseube, Çavuş, Çavuş Pembe, Cetinka, Claverie Coulard, Coarnă Neagră, Coarnă Rosie, Crâmpoșie, Dattier Noir, Delago, Dišeca Ranina, Doux d’Henry, Dr. Deckerrebe, Duke of Buccleugh, François Noir, Fredonia, Fry, Gonfaus, Grk, Hartblau, Hebén, Herbert, Higgins, Hunt, Ichkimar, Jaeger 43, Jumbo, Katta Kurgan, Kefessiya, Kéknyelű, Kharistvala Meskhuri, Kober 5 BB, Kontegalo, Kossuth Lajos, Krkošija, Krona, Lambrusco di Sorbara, Lindley, Madeleine Angevine, Madeleine x Angevine 7672, Maratheftiko, Marufo, Moscatel Rosado, Munson, Negru Virtos, Nigheddu Polchinu, Ohanes, Ouliven, Palestina, Parmak Cerven, Paugayen, Perla dei Vivi, Picolit, Plechistik, Pukhliakovsky, Querol, Rosenmuskateller (1), Rosonadu, Șarbă, Sary Pandas, Schwarzer Heunisch, Scuppernong, Severny, Seyanets Malengra, Solonis, St. Pepin, Skylopnichtis, Sysak, Tavkveri, Taylor, Tigvoasa, Tintora, Torrontés Mendocino, Weißer Augster, Zarya Severa und Zimmettraube.

Bild 1, 3 und 4: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
Bild 2: Von Andrs.kovacs - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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Roman Horvath MW

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